Noch nie hatte der Mii ein klassisches Infotainment-System. Das giftelte in einer Halterung, in die man sein Smartphone einklemmt. Dann braucht man noch die iDrive-App, je nach Android oder Apple, ein Ladekabel und eine eingeschaltete Bluetooth-Funktion. Das Smartphone öffnet mit Radio, e-Manager, Kartenimport und Fahrdaten, wobei letztere für ein E-Auto wohl die wichtigsten sein dürften. Immerhin sind da Verbrauch und Reichweite ablesbar. Der e-Manager bietet weit mehr als die Grafik der Fahrzeug-Vorgänge oder dem Diagramm für die Rekuperation.

Hier kann man so richtig losplanen, wo und zu welchem Zeitpunkt das Fahrzeug geladen sein soll. Dabei ist dann auch die höchste Komfortstufe möglich, nämlich voll geladen und klimatisiert. Sollten Sie die hundertprozentige Kapazität der Batterie nicht benötigen, ist es sehr gut für deren Lebensdauer, sich auf 80 oder höchstens 90 Prozent zu beschränken. Außer für die Vorklimatisierung macht die Einstellung nach Uhrzeit aber eigentlich nur Sinn, wenn man zuhause lädt und z.B. einen Nachtstromtarif hat. Sonst eigentlich Einstecken und dauerhaft 80 Prozent.

Für den Kartenimport wird sogar der benötigte Speicherplatz angegeben. Da beschränkt man sich und wählt statt 'Europa' vielleicht 'Deutschland' und die Nachbarstaaten. Die zweite Seite ermöglicht das Pflegen der Kontakte auch bei angeklemmtem Smartphone. Unbedingt empfehlenswert besonders für Anfänger/innen ist der Ecotrainer, der eine unmittelbare Rückkopplung des Fahrverhaltens auf die Energieeffizienz ermöglicht. Mit den im Setup möglichen Einstellungen beschäftigt man sich am besten einmal in Ruhe. Alle Menüpunkte auf dem Smartphone sind unten noch einmal auf einer Tastenleiste anwählbar.

Rekuperieren kann der Seat Mii sowohl über das Brems- als auch über das Gaspedal. Eingestellt wird das über den Hebel auf der Mittelkonsole. So ist sowohl rollen lassen ohne Rekuperation in Stufe 1 möglich, weniger oder mehr auch schon durch Loslassen des Fahrpedals (Stufen 2 und 3). Die Rekuperation ist am stärksten in Stufe 4, so dass man außer bei Gefahr im Verzug fast keine Bremse braucht, gut in der Stadt, aber vielleicht sind die anderen Stufen etwas günstiger bei längeren Autobahnfahrten.

Für die ist der Seat Mii Electric vielleicht noch etwas weniger geschaffen als der gleiche Wagen mit Verbrennungsmotor. Ansonsten ist das ein relativ günstiges E-Auto, besonders wenn man die Batteriekapazität einbezieht. Man muss zwar für bestimmte Ladekabel und Sitzheizung jeweils noch etwas drauflegen, kann aber momentan neben den Zuschuss vom Staat noch 3.570 € von Seat abziehen, ganz abgesehen von den anderen Vorteilen, die E-Autos genießen, steuerlich und parktechnisch.