Zugegeben, auf den ersten Blick ein seltsames Gefährt. Es basiert auf dem Renault Twizy und soll nur 3 Quadratmeter Grundfläche beanspruchen. Es ist für bis zu zwei Personen gedacht, die durch nur eine sich elektrisch öffnende Tür einsteigen und schräg mit den Beinen zu dieser Platz nehmen.

Keine Frage, das Fahrzeug ist für den vollautonomen Stadtverkehr gedacht. Durch seine geringe Breite gelangt es z.B. zwischen Poller auch in Bereiche, die ein normales Auto nicht erreichen kann. Man hofft wohl auf Sondergenehmigungen und betont immer wieder die niedrige Geschwindigkeit, mit der es unterwegs sein wird.

Für die anderen Verkehrsteilnehmer eher eine düstere Prophezeihung, für Paketzusteller auf der sogenannten letzten Meile ein Hoffnungsschimmer, zumal es ja nicht unbedingt z.B. in einer Durchgangsstraße parken muss und vielleicht den möglichen Zielen sogar noch ein Stück näher kommt. Allerdings hat man in Deutschland gerade erst den Gehweg für elektrische Roller verboten.

Es soll, gerade wegen der geringen Geschwindigkeit weniger Sensoren als größere selbstfahrende Autos benötigen, nur eine Kamera und ein Lidar-Detektor. Hinzu kommen allerdings noch Radarsensoren vorn und hinten für die längere und kürzere Distanz und zwei Antennen auf dem Dach. Allerdings gehört ein Lidar-Sensor noch zu den etwas teureren Sensoren.

Renault sieht dieses Fahrzeug z.B. in Fußgängerzonen und auf Flughäfen, also gerade dichter bevölkerten Regionen. Ob da ein stets als besonders höflich bekanntes System überhaupt eine Chance hat, vorwärts zu kommen? Hoffentlich sind die beiden Insassen nicht zu Fuß schneller. Immerhin bietet das Gefährt einen Einblick in die von Herstellern gedachte Zukunft.

Man reagiert darauf, dass der Zuzug in die größeren Städte immer noch zunimmt. Interessant an dem Mikromobil dürften übrigens die Sicherheitsinstallationen sein. Keine Sicherheitsgurte würden dann schon auf maximal 11 km/h hindeuten. Auch müsste ein zweiter Ausgang möglich sein, falls das Gefährt auf die Türseite kippt. Man erkennt in dem Video unten so etwas wie eine Heckklappe.

Oder geht man von einem künftig gegenüber jeglichem anderen Verkehr abgeriegelten Bereich aus, in dem sich nur noch autonom fahrende Autos bewegen, vorn und hinten nur beleuchtet, aber mit keiner Lichtanlage versehen, so wie inzwischen schon für Fahrräder komplette breite Fahrbahnen reserviert werden? 05/19