Renault 2014
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Es wird so viel über Krisen geredet. Da tut es gut, sich einen Hersteller anzuschauen, um die Risiken und Chancen einmal genauer zu betrachten. Machen wir also eine vorsichtige Bestandsaufnahme von Renault.
Nein, diesmal geht es nicht um die Geschichte von Renault, sondern um die Jetztzeit 2014. Man agiert weltweit und betreibt verschiedene Alliancen bzw. Übernahmen. Zu letzteren gehören Nissan und Dacia. Mit Daimler arbeitet man seit 2010 eng zusammen, obwohl man sich in der Formel 1 erbittert bekämpft.
Man verfügt über ein, zumindest im preissensitiven Bereich einigermaßen lückenloses Angebot. Damit ist Renault größter Importeur in Deutschland. Allerdings sind die weltweit verkauften 2,6 Mio. Einheiten der Renault Gruppe doch wenig im Vergleich zu Toyota, GM und VW mit jeweils etwa 9 Mio. In Deutschland beginnt die Fahrzeugpalette mit dem Dacia Sandero bei 7000 Euro.
Allianzen |
Daimler |
Mitsubishi |
AVTOVAZ |
Ashok Leyland |
Dongfeng Motor |
Renault hat einen ausgesprochen guten Ruf bei leichten Dieselmotoren, verlangt dafür aber auch bei Dacia mindestens 10.000 Euro. Der gute Ruf kann begründet werden mit der Übernahme dieser Motoren in die kostengünstigsten Mercedes-Varianten.
Man hat Mercedes auch sonst geholfen, Kosten zu sparen. Durch die Zusammenlegung von Smart und Twingo erschließt sich dem deutschen Konzern endlich wieder eine viersitzige Smart-Variante. Allerdings darf man dann nicht bei Dacia vorbeischauen, denn für die wieder zu erwähnenden 10.000 Euro ist hier ein Familien-Van zu haben.
Wohlgemerkt, wir reden immer nur vom einfachsten Benzinmotor. Und da wir gerade beim Van sind, dann ist Renault mit die wohl traditionsreichste Firma. Man hat den Espace in 30 Jahren konsequent weiter entwickelt. 1,2 Mio. sind davon verkauft. Umgekehrt hat man den Allradbereich konsequent ignoriert.
Wäre Dacia nicht mit dem Duster und Nissan mit dem Qashqai, dem X-Trail und vor allem dem Pathfinder vertreten, man hätte in diesem Bereich kaum etwas anzubieten außer dem Captur, der so tut als ob. Trotzdem ist dadurch das Modellprogramm auch über die Töchter recht gut verteilt und es werden Doppelbelegungen eher vermieden.
Halt, jetzt hätten wir doch beinahe den Koleos vergessen. |
Wie gesagt, in den kompakten Klassen ist man gut und z.B. mit dem Clio auch neuwertig vertreten. Wie gut, wenn es zur normalen immer auch eine deutlich vergrößerte Variante unter der Bezeichnung 'Grand' oder 'Grandtour' gibt. Die Mitte der Kompaktklasse bildet der ebenfalls neue Megane, von dem es dann auch ein Coupé gibt.
Wie gesagt, Raum ist genug vorhanden, weil es unterhalb des Espace noch den Scenic und den Kangoo gibt, natürlich jeder mindestens in zwei Ausführungen. Wobei sich der Preis keineswegs immer proportional zum Rauminhalt bewegt. Allerdings ist oberhalb der wie beim Megane drei Laguna Schluss. Französische Hersteller tun sich schwer mit der Oberklasse.
Dagegen ist der Trafic in Zusammenarbeit mit General Motors sogar in Europa die Nummer 1. Wobei für Nutzfahrzeuge die jeweiligen Grenzen derzeit so eng gezogen werden, dass fast jedes in seinem Segment das meist verkaufte ist. Aber beim Trafic bzw. Opel Vivaro kann man das schon am Straßenbild sehen.
Auch von Nissan gibt es parallele Modelle wie den 'Primaster' und für den 'Master' den 'NV 400'. Das entsprechende Modell von Opel ist der 'Movano'. Wahlweise Front- bzw. Heckantrieb vier Längen, drei Höhen und drei Radstände sind erhältlich. Allerdings gibt es mit dem auch von PSA gebauten Fiat Ducato starke Konkurrenz.
Zeit, uns um die Elektrosparte zu kümmern, die in Frankreich traditionell ganz gut bedient wurde. Renault legt Wert auf den Zusatz 'bezahlbar', was man für den Twizy wohl übernehmen darf. Wer allerdings auch auf der Autobahn erfolgreich sein will, der greift zum Zoé oder dem Kangoo Z.E. Vom Fluence Z.E. mit austauschbarer Batterie hört man nicht mehr so viel.
Halt, jetzt hätten wir beinahe den Nissan Leaf vergessen. |
Wie schon gesagt, die Beziehungen von Renault sind vielfältig. Nur Dacia gehört ganz dazu, Nissan etwa halb. In die Beziehung spielt dann noch Daimler mit je etwa 3 und umgekehrt etwa 1,5 Prozent Beteiligung. Trotzdem planen Renault und Nissan noch deutlich engere Verbünde, Plattformen, Motoren und Getriebe betreffend.
Leider hat man 2014 durch Umstellung im Reglement nicht mehr an die grandiosen Erfolge im F1-Sport anknüpfen können. Man gibt dem Renault-Motor die Schuld. Immerhin ist Renault besonders engagiert in der Formel E. Auch soll Alpine als Hersteller von Rennwagen reaktiviert werden. 08/14
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