Die Fabrik in Bursa (Türkei) wurde erbaut 1969 von Fiat und Tofas, einem türkischen Autohersteller. Seit 2008 fertigt man dort auf der Basis des Fiat Grande Punto gemeinsam mit dem PSA-Konzern den für alle drei Hersteller kleinsten Kastenwagen, der bei Peugeot Bipper, bei Citroën Nemo und bei Fiat schon viel länger Fiorino heißt. Alle drei Firmen vermarkten den neuen Wagen zugleich als ein- bis zweisitzigen Kastenwagen und als fünfsitzigen Kombi (Bild oben).
Vielleicht ist die enorme Höhe dieses Wagens für Gewerbetreibende z.B. für besondere Ladung oder viel Werbefläche nutzbar, für Familien jedenfalls nicht. Ablagen gibt es im unteren Teil des Fahrzeugs genug und für die Sitzhöhe kann man den Raum ebenfalls nicht nutzen. Eigentlich ist der Wagen außen hübscher als innen. Die trotz fülliger Dachverkleidung auch bei großen Passagieren immer noch bleibende Handbreit Luft wird ständig unnütz durch die Atmosphäre bewegt.
Das hat Konsequenzen für die Fahrpraxis. Der Wagen erweist sich schon zu Beginn seiner Produktionszeit ohne ABS als nicht ganz kippsicher und bei den Herstellerangaben fällt auf, dass der Benziner fast 50 Prozent mehr schluckt als der Diesel. Da es sich hier um Vergleichswerte handelt, sind die wohl auf die Praxis übertragbar. So von der Anschaffung her vielleicht günstig und praktisch der Wagen mit seinen seitlichen Schiebetüren auf den ersten Blick auch erscheinen mag, mit dem Benzinmotor ist er keineswegs sparsam.
Eigenartig, was im Laufe der Produktionszeit passiert. Die Firma Peugeot verzeichnet große Unterschiede zwischen Erfolg bei den Nutzfahrzeugen und Einbußen bei den Pkws, zumindest in Europa. Vielleicht als Reaktion darauf bringt man 2005 den 1007 heraus, 10 Zentimeter niedriger und ebenfalls mit Schiebetüren. Spannend sind die Folgen für das gemeinsame Projekt. Nur noch Fiat bietet ab jetzt den Kombi an, muss aber seitdem offensichtlich auf das hintere Seitenfenster verzichten.
Da scheint eine Kostenschere gegriffen zu haben, denn PSA hat auch nur noch einen Motor im Programm, natürlich einen Diesel. Fiat bietet deren zwei und ergänzt den Benziner durch eine Erdgas-Version. Man mag unschwer erkennen, dass hier Argumente von wegen zu viel Verbrauch gegriffen haben. Leider ist allerdings bei der letztgenannten Version auch die Zuladung deutlich geringer. Auch erscheint die Aufpreispolitik für den Kombi etwas merkwürdig, wie man aus der letzten Auflistung bei den Fahrzeugdaten ersehen kann. 06/15