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  Peugeot 1918-1945


Peugeot Typ 174 S
Hubraum3828 cm³
Leistung63 kW (85 PS)
Nenndrehzahl1900/min
MotorReihen-Vierzylinder
Höchstgeschwindigkeitca. 100 km/h
Bauzeit1923 - 1926

Um nach dem Ersten Weltkrieg wieder schnell produzieren und verkaufen zu können, hat Peugeot offensichtlich die Tatsache geholfen, auch dringend gebrauchte Produkte anbieten zu können. So startet die Firma mit dem Quadrilette als preisgünstigem Automobil deutlich früher als die Konkurrenten Renault und Citroen. Peugeot entwickelt sich zu einem der größten Unternehmen Frankreichs. Es entsteht eine Produktpalette, die auch Sechszylinder umfasst.

Robert Peugeot führt das Unternehmen offenbar mit viel Systematik. Nicht nur, dass er die einzelnen Unternehmensbereiche neu ordnet, unter seiner Leitung entsteht auch das heute noch gültige Zahlensystem mit der Null in der Mitte. Es wird mit dem 201 eingeführt und soll durch die erste Ziffer die Baureihe und die letzte die zeitliche Reihenfolge ihres Erscheinens kennzeichnen. So sollte also ein 301 etwas größer als ein 201 sein und ein 205 ist dem 204 nachgeordnet. Interessant ist noch die Tradition, mit dem Nachfolger die Produktion des Vorgängers nicht sofort einzustellen.

Wenn man bedenkt, dass der erste 201 auf dem Pariser Autosalon 1929 vorgestellt wurde und die Firma heute (2006) erst bei der Nummer 7 angekommen ist, dann hat dieses System lange Bestand gehabt. Erst jetzt zeichnet sich das Problem ab, dass unterhalb der '2' nicht genügend Platz für zwei Baureihen ist, weshalb man auf die Doppelnull ausweicht. Robert Peugeot ist so schlau, sich dieses simple Verfahren für Personenwagen patentieren zu lassen, was Porsche z.B. später verbietet, den 911 wie gewollt als 901 zu bezeichnen.

Der 201 begründet also diese Bezeichnungsweise. Er ist die Basis der Peugeot-Fahrzeuge ab 1930. Er muss gegen starke und entweder bessere, oder fast vergleichbare und billigere Konkurrenz antreten. Trotzdem setzt er sich mit seinen 1,1 Litern Hubraum und 17 kW (23 PS) durch. Erstmals wird eine Karosserie in Zusammenarbeit mit Ambi-Budd in Berlin gefertigt. Der Motor wird später sogar an Audi weitergegeben. Auf seiner Grundkonstruktion basiert der spätere 301, allerdings mit stärkerem Motor und vorderer Einzelradaufhängung.

Wir nähern uns dem Ende dieser Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, die von weltweiten wirtschaftlichen Schwierigkeiten gekennzeichnet ist. Überall werden von Banken hochverschuldeter Autowerke Fusionen erzwungen, nur Peugeot besteht diese Zeit relativ unbeschadet. Wenn es 1932 eine Krise gibt, dann ist die eher hausgemacht.


Es ist die Zeit, in der Peugeot auch den nordafrikanischen Markt erobert, die Zeit der Zuverlässigkeitsfahrten. Hier erwirbt man sich besondere Verdienste, deren Ergebnisse bis heute nachwirken. Und wenn man heute die Firma fast ausschließlich mit dem Rallyesport in Verbindung bringt, so gibt es zwischen den Kriegen viel Rennwagenentwicklung. Von den DOHC-Motoren war schon die Rede. Jetzt kommen Vierventiler hinzu und reglementgerechte Hubräume mit bis zu acht Zylindern für verschiedene Rennkategorien. Überhaupt scheint sich die Firma als Motorenbauer zu etablieren. Denn noch heute zehrt sie von dem Ruf als eine der frühen (1928) Hersteller von Dieselmotoren.

Zu erwähnen wäre noch das Modell 401, das erst als 402 zu einem Erfolg wird. Für dieses ist dann sogar die erste Dieselversion geplant, doch da kommen die Kriegsvorbereitungen dazwischen.

Völlig anders als im Ersten Weltkrieg werden im Zweiten die Nachbarländer von Deutschland relativ rasch erobert. Das bringt auch die Peugeotwerke in Feindeshand. In Ruhe können sich diese alle Produktions- und Entwicklungsstätten eines ehemaligen Konkurrenten anschauen. Außerdem soll natürlich die deutsche Wehrmacht unterstützt werden. Der Werksleitung gelingt es offensichtlich längere Zeit, eher für zivile Bereiche zu arbeiten. Danach werden die Verhältnisse unübersichtlich, weil alliierte Bombadierungen, Sabotage und bewusst herbeigeführte Versorgungsengpässe ineinandergreifen.





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