Nein, vorher hat es seit den Tagen des Super 6 Cabrios von 1937/38 von Gläser keine Sonderform außer Limousine und Kombi (Caravan) gegeben. Hier betritt man mit einer eigenen Kreation Neuland, wie Sie sehen mit geringst möglichem Aufwand. Es bleibt bei dem ungekürzten Unterbau des P2. Die Türen des Zweitürers müssen nur nach oben hin geändert werden, weil das Dach 40 mm tiefer ist. Es werden keine typischen Coupé-Türen ohne Fensterrahmen. Wenn 'Coupé' auf etwas Abgeschnittenes hindeutet, kann es sich in diesem Fall nur um das Dach handeln. Allerdings sind den Amerikanern solche Operationen geläufiger, wenn auch geschickter. Geht es dort noch mehr um Prestige als um praktische Verbesserungen. Denn Innenraum hat man jetzt weniger, allerdings deutlich mehr Gepäckraum. Ob diese Kombination sinnvoll ist und man dafür die erforderlichen 1000 DM mehr als für den normalen Rekord anlegen sollte, wollen wir vorerst offen lassen. Denn es gibt innere Wertsteigerungen. Das Coupé wirkt innen deutlich gemütlicher als die etwas karg eingerichtete Limousine. So sind z.B. Seitenverkleidung und Bodenbelag verändert. Und den etwas kräftigeren Motor konnte man zum Beginn der Coupe-Laufzeit in der Limousine selbst gegen Geld und gute Worte nicht erhalten, den 1,7-Liter mit 44 kW (60 PS). Innen ist er relativ streng und gradlinig tapeziert, im Charme der endenden Fünfziger Jahre. Die Lehnen vorn sind so niedrig, dass man mit Hilfe der Liegesitz-Beschläge trotz verkürztem Innenraum eine ebene Fläche erzeugen kann. Das Coupé hat Einzelsitze, nicht selbstverständlich für den gewöhnlichen P2. Das Armaturenbrett (Bild 3) ist dem der Limousine gleich. Damals durchaus üblich, es in Wagenfarbe zu lackieren. Dazu aber hier serienmäßig auch Heizung, Lichthupe und Scheibenwaschanlage. Hinzu kommt noch eine härtere 40 mm Tieferlegung. Man könnte durchaus einmal nachrechnen, ob das Zubehör des Coupés nicht alleine schon den Mehrpreis ausmacht. Was die Karosserie betrifft, so versucht man den Gegensatz zwischen Unterbau und Dach zu entschärfen, indem man bei zwei Farben grundsätzlich die dunklere fürs Dach wählt und mit der hellen den vergleichsweise riesigen Korpus darunter quasi unsichtbar macht. Bild 4 zeigt den Nachfolger, der an den hinteren Fenstern etwas geschickter gestaltet ist. Hier kann sogar ein Sechszylinder geordert werden. 02/15