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Geschichte 5



Es ist Opel immer wieder gelungen, eher konventionelle Technik in ein schickes Design zu packen. Der beste Beweis dafür ist wohl der Opel GT, der 1968 unter seinem Blech mit simpler Kadett/Rekord-Technik daherkommt. Am Ende des Jahrzehnts schafft es Opel, nicht nur in Deutschland wieder einmal zu den höchsten Produktionsraten zu kommen. 1970 verlässt der zehnmillionste Opel das Werk. Zahlreiche Wettbewerbserfolge und Weltrekorde z.B. mit Diesel-GTs verstärken den Trend.

Den Frontantrieb führt Opel etwas spät ein, während die Firma mit der serienmäßigen Einführung des Kat mit Lambdaregelung Spitzenreiter ist. Inzwischen sind auch zusätzliche Werke in Eisenach und Polen entstanden. Man schließt Nischen, z.B. bei den Geländewagen und kümmert sich verstärkt um den Nutzfahrzeugsektor. Wenn man die heutige (2012) Situation von Opel betrachtet, kann man sich kaum noch vorstellen, dass es Opel einmal so blendend ging und VW z.B. zur Zeit der Amtseinführung von Ferdinand Piech (1993) wenige Wochen vor der Insolvenz stand.

Man konstatiert schwerwiegende Managementfehler. Ein Opel-Nachfahre wies einmal darauf hin, dass es ein sehr hoher Turm sei, in dem das GM-Management resisidiere, und man nicht nur weit in Richtung USA, sondern auch nach Kanada blicken könne. Vielleicht kriegt man dabei einen zu globalen Blick und verliert den Sinn für wichtige Unterschiede. Man kann Europa offensichtlich nicht die gleiche, evtl. etwas zu einfache Automobiltechnik anbieten wie Amerika oder Asien, wobei dort ebenfalls die Ansprüche schon steigen.

Mit Piech verbindet Opel auch der Name José Ignacio López (de Arriortúa). Er wechselt zu VW, nachdem er bei Opel mit dem fast gnadenlosen Drücken der Zuliefererkosten nach Meinung der dortigen Manager erfolgreich gewesen ist. Damals kann man VW noch vorwerfen, López und seine Mitarbeiter hätten wichtige Unterlagen mit genommen und damit VW Einblick in Marktvorteile von Opel verschafft. VW hat zur Vermeidung einer Verurteilung sogar eine beträchtliche Summe gezahlt und musste bei GM Teile einkaufen.

Trotzdem ist der Erfolg nur kurzfristig, denn es gibt Qualitätsprobleme, um nur die an der Tankstelle brandgefährdeten Astras zu nennen. Auch spart man mit der Einrichtung neuer Lackiertechniken und plant statt dessen den Bau weltweit gleicher Fahrzeuge. Opel-Autos machen wegen Rost und Rückrufaktionen von sich reden. Die Verkaufszahlen brechen ein. Werbekampagnen mit dem Slogan 'Wir haben verstanden.' werden geschaltet.

Da gibt es noch das Sintra-Debakel, ein in USA konzipierter Van, der sich gegenüber europäischen Crashtests als absolut unzureichend erweist. Wieder einmal zeigt sich, dass die Maßstäbe verkaufbarer Autos auf der Welt verschieden sind. Dauerhafter Erfolg ist im Automobilbau nicht kurzfristig erreichbar. Vielmehr langer Atem ist nötig. Piech macht es bei VW vor, als er versucht, den Passat in der oberen Mittelklasse zu etablieren. Opel kämpft statt dessen mit der Kurzatmigkeit seines Managements.









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