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2019 Opel Corsae




Den Corsa-e richtig einzuordnen, dürfte gar nicht so einfach sein. Wobei seine Fähigkeiten als Elektroauto rasch zu klären sind. Er ist ein preisgünstiges Auto im B-Segment, wenn auch in der 30.000-€-Grundversion bis auf die Klimaautomatik von fast allen Zusätzen und Assistenten ausgeschlossen, die teilweise noch nicht einmal zugekauft werden können.


Ein ID.3 von VW wird abgespeckt fast ebenso viel kosten, wesentlich größer sein, aber etwas weniger Reichweite haben und trotzdem schwerer sein. Allerdings lässt sich der ID.3 fast nach Belieben aufrüsten. Es ist halt das völlig andere Konzept von VW. Dort nutzt man den gesamten Fahrzeugboden, nimmt mehr Höhe in Kauf und gewinnt dadurch mehr Innenraum.

Immerhin ist dieses E-Auto von außen kaum erkennbar.

Der Corsa läuft im Prinzip zusammen mit seinen Benzin- und Diesel-Brüdern vom Band. Das ist natürlich für den Hersteller praktischer, spart Entwicklungskosten und ergibt mehr Flexibilität in bezüglich der E-Mobilität unsicheren Zeiten. Der Kunde hat davon keinen Vorteil, denn, wie gesagt, wesentlich billiger ist der Corsa-e dadurch nicht.


Vielleicht etwas niedriger, aber das genau ist der Knackpunkt, denn schon der normale Corsa ist kein Wunder an Raumausnutzung. Schon bei ihm ist der Fußraum vor den Vordersitzen und der Platz auf der Rücksitzbank begrenzt. Ist man auf diesen angewiesen, wird man das vor einem Kauf an einem Corsa-e sehr genau testen müssen.


Auch der Gepäckraum, in den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor z.B. auf dem Niveau des VW-Polo, wird beim Corsa-e mit 42 Liter weniger angegeben. Hier wäre zu prüfen, ob das fast ausschließlich den Raum unter dem Ladeboden betrifft oder dieser schon merklich angehoben ist. Auch versichert man bei Opel, dass die Batterie Platz unter den Vordersitzen für die Füße gelassen hat.

Die Hinterachse wurde dem größeren Raumbedarf der Batterien angepasst.

Also lassen Sie sich beim Händlerbesuch auf keinen Fall mit der Besichtigung eines Normal-Corsa abspeisen. Vielleicht ist es nicht ganz fair, den kleinsten von ihnen mit der E-Version zu vergleichen, aber da kommen fast 500 kg Mehrgewicht zusammen. Bei diesem E-Motor und seinem Drehmoment dürfte die Längsdynamik wohl nicht gelitten haben.


Sie müssten Ihr Augenmerk bei einer Probefahrt auf die Querdynamik richten. Der Corsa hat nämlich einen guten Ruf in dieser Hinsicht. Fahrwerk und Lenkung werden allenthalben gelobt. Mit angeblich auch noch 100 kg weniger gegenüber dem Vorgänger gilt er als ausgesprochen handlich und wird beim Ausweichen auch nicht übermäßig von seinem ESP eingebremst. Konnte davon etwas in den Corsae hinübergerettet werden?


Seien Sie wachsam! Denn ein kleiner Nachteil des Corsa könnte auch für den Corsa-e gelten, denn sein Kraftstoffverbrauch sortiert sich nicht gerade bei den Ökoautos ein. Und die 16,8 kW/100km nach WLTP sind auch kein Ruhmesblatt. Da gibt es größere und schwerere Autos mit entsprechender Batterie, die es schaffen, diesen Wert noch knapp zu unterbieten.

Basisversion:
Kein LED-Licht und nur einphasiges AC-Ladekabel

Und wo und warum ist der Corsa-e nicht einzuorden? Na, weil sich ein Corsa auch als Zweitwagen eignen würde, wenn man sich bei der Ausstattung deutlich zurückhielte. Aber ein Corsa-e für mindestens 30.000 € spielt da in einer ganz anderen Liga, auch wenn man die 6.000 € Prämie abzieht. Zu vermuten ist auch, dass die Hersteller wegen ihrer 3.000 € Selbstbeteiligung mit zusätzlichen Rabatten knauserig sein werden, bei den geringen Fertigungsraten für E-Autos im Moment ohnehin.


Aber kann der Corsa-e ein Erstwagen sein? Für das Pendeln zur Arbeit sicherlich, aber braucht da eine Familie mit zwei Kindern nicht noch ein größeres Zweitauto? Und was ist, wenn sie sich nur ein Auto für 24.000 € plus Extras leisten kann? Nein, nicht schon wieder der Flug in den Urlaub. Da lohnt die ganze CO2-Einsparung und das Vorbild mit dem E-Auto nicht. 12/19










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