Modelle |
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Motor |
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Hubraum (Bohr. * Hub) |
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Verdichtung | 9,5 : 1 |
Motorsteuerung |
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Gemischbildung |
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Drehmoment |
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Leistung |
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Getriebe |
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Bauart | Frontmotor, Hinterradantrieb |
Radstand | 2750 mm |
Aufhängung vorn | Doppel-Querlenker |
Aufhängung hinten | Eingelenk-Pendelachse, hydraulische Niveauregulierung |
Bremsen v/h | Scheiben/Scheiben, Zweikreis, Servo |
Lenkung | Kugelumlauf, Servo |
Reifen |
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Design | Paul Bracq |
Länge | 4.880 mm |
Breite | 1.845 mm |
Höhe |
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Gepäckraum | 530/450* Liter |
Tankinhalt | 82 Liter |
Leergewicht |
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Bauzeit |
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Höchstgeschwindigkeit |
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Kaufpreis |
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*Cabrio
Jetzt weiß ich nicht, ob es Ihnen genauso geht, aber für mich endet die Zeit klassischer Mercedes-Schönheiten mit diesem Auto, vielleicht noch den /8 hinzugenommen, aber keinesfalls sein Coupé. So scheinen viele Sammler/innen zu denken, denn die Preise klettern derzeit auf weit über 100.000 Euro. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass nur etwas über 1200 Exemplare der besonders begehrten Variante mit V8-Motor produziert wurden.
Flachkühler heißt er, übrigens die einzige wesentliche äußere Änderung der Neuaufnahme nach acht Jahren Produktionszeit. Trotz des vielen Chroms hat es zwischenzeitlich den 300 SE mit noch mehr davon gegeben. Jetzt müssen Sie sich nur noch zwischen den ursprünglichen Scheinwerfern und denen entscheiden, die den Exportscheinwerfern nachempfunden wurden. Die US-Version erhielt übrigens Blinker so groß wie kleine Nebelscheinwerfer, an der gleichen Stelle montiert.
Technisch wird es für die Schönheit von diesem Auto langsam eng. Die Leistung wurde von 88 kW (120 PS) bis auf 147 kW (200 PS) gesteigert, immer noch auf Grundlage der alten Hinterachse. Zur gleichen Zeit hat man mit dem /8 schon eine neue Hinterachse eingeführt. An das Alter des Wagens erinnern auch die hohe Lenkradposition und die noch vorhandenen Schmiernippel mit Inspektion alle 5000 km. Verrückt genug, hatte man mit dem Verschwinden des 300 SE auch die Luftfederung abgeschafft. Jetzt könnte man damit das Spitzenprodukt veredeln.
Ach ja, Gummi auf den Stoßstangen gab es schon und im Prinzip waren sogar aufrollbare Sicherheitsgurte möglich, jedoch nicht bei jedem Cabrio montiert. Mit dem 3,5-Liter-V8 ist man mehr als gut ausgestattet, auch nach heutiger Zeitrechnung. Nur für Coupés konnte man zwischen der Automatik oder vier bzw. fünf Gängen für noch bessere Beschleunigung wählen. Und Reifen des Formats 205/70 gab es auch.
Über allem thronte der Preis. Für das V8-Cabrio mit Klimaanlage konnte man drei einfache /8 kaufen. Das schränkte auch zu der Zeit die Schicht potentieller Käufer/innen stark ein. Nicht so sehr viele Amerikaner/innen, denen das Auto grundsätzlich fast nur komplett angeboten wurde. Aber für die war es eigentlich auch entwickelt worden. Für kurze Zeit bis zum allgemeinen Tempolimit ab 1974 konnten sie auch noch die Motorleistung nutzen, die allerdings schon leicht reduziert durch besondere Abgasvorschriften.
Erstaunlich genug, das große Mercedes-Cabrio/Coupé war in eine Lücke hineingeboren worden. Kein Wunder bei dem Preis und mangelndem Reichtum in Europa. Ohne die USA wäre es nie so exklusiv gebaut worden. Es war dort erfolgreich, obwohl es natürlich auch günstigere amerikanische Cabrio/Coupés gegeben hat. In Europa gab es keine vergleichbare Konkurrenz, weder von Jaguar, aus Italien oder gar Frankreich. Bedenken sie, dass so ein Auto vom Neukauf an auch eine Wertanlage darstellt, die man ein wenig wie eine sich sehr langsam entwickelnde Aktie ansieht. Jedenfalls taugt der Nachfolger vielleicht auch für diesen Zweck nicht so ganz, ist allerdings auch ein Drittel billiger. 07/15
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