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Mercedes - Gottlieb Daimler 4



Patent Nr. 28022 am 16. Dezember 1883
Gasmotor - G. Daimler in Cannstatt

Die Neuerungen in Gas- und Oelmotoren bestehen in dem Verfahren, in einem geschlossenen und wärmegeschützten oder nicht gekühlten Raum am Ende eines Cylinders Luft mit brennbaren Stoffen (Gasen, Dämpfen, Oel etc.) gemischt durch einen Kolben so zusammen- oder gegen die heissen Wände des Raumes zu pressen, dass am Ende des Kolbenhubes durch die Wirkung der Compression eine Selbstzündung, sozusagen pneumatische Zündung, und rasche Verbrennung durch die ganze Masse des Gemisches eintritt, und die dadurch entstehende erhöhte Spannung als Triebkraft zu verwenden.
In Fig. 1 der Zeichnung ist A ein Cylinder, in dem sich der Kolben B bewegt. Das eine Ende des Cylinders ist durch einen Hut C geschlossen, der mit schlechten Wärmeleitern (Lehm, Schlackenwolle) umhüllt ist, und von dem Cylinder möglichst wärmeisoliert ist.
Der Kolbenboden ist ebenfalls mit schlechten Wärmeleitern belegt.
Bein Anhub des Kolbens B wird durch das Ventil d Luft mit Gas oder Oel gemischt, eingesaugt oder eingepresst.
Durch den Rückgang des Kolbens wird das Gemisch in den Raum C gepresst und entzündet sich am Ende des Kolbenhubes.
Durch Verbrennung und Ausdehnung des Gemisches wird der Kolben mit bedeutender Kraft zurückgetrieben und kann dann seine Kraft, sei es durch Kurbel oder andere Mechanik, übertragen.
Beim zweiten Rückgang des Kolbens werden die Verbrennungsprodukte ganz oder theilweise durch das Auslassventil g ausgetrieben; nachher beginnt ein neues Spiel u.s,f.
Nach einigen Wiederholungen dieses Spieles nehmen die Wände des Raumes C und der Kolbenboden eine normale erhöhte Temperatur an, bei welcher sich das Gemisch regelmässig in und um den todten Punkt des Kolbenweges in innerster Kolbenstellung infolge der Compression entzündet, nach dem Erfahrungssatz, dass brennbare Gemische, die unter Atmosphärendruck nicht oder nur langsam verbrennen würden, bei rascher Compression wieder rasch verbrennen und sogar explodiren. Damit am Anfang der Arbeit, wo die Wände des Verbrennungsraumes noch kalt sind, das Gemisch doch explodirt, wird ein metallener Zündhut f, dessen Inneres in fortwährend offener Verbindung mit dem Verbrennungsraum ist, mittelst Flammen von aussen so erwärmt, dass die Zündung erst am Endes des Compressionshubes eintritt, so lange, bis die Selbstzündungen ohnedies stattfinden.

Patentansprüche

1) Bei Gas- oder Oelmotoren das Verfahren, eine Ladung brennbaren Gemisches (Luft mit Oel oder Gas etc. gemischt) in einem geschlossenen Raum rasch zu comprimieren, damit es sich erst im Augenblick der höchsten Spannung von selbst entzündet und Explosion oder rasche Verbrennung durch die ganze Masse erfolgt, und die durch die Verbrennung erhöhte Spannung auf dem Rückwege des Kolbens als Triebkraft zu verwenden.
2) Der mit dem brennbaren Gemisch in fortwährender offener Verbrennung stehende Zündhut f, welcher so erwärmt wird, dass die Zündung erst am Ende des Compressionshubes eintritt.

Da ist er nun, schnelllaufend, leicht, ca. 1 PS stark und vor allem ortsunabhängig. Warum er z.T. noch Öl- oder Petroleummotor heißt und auch in der Werkstatt nur die Aufschrift 'Petroleum' und nicht 'Ligroin' oder 'Benzin' zu sehen ist, erklärt man anläßlich einer Führung mit bewusster Täuschung. Anscheinend will man von der möglichen Feuergefahr ablenken. 07/13







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