Die deutsche Post muss sich mit ihrem Streetscooter warm anziehen. Sie hat die Konkurrenz herausgefordert und hier ist schon der zweite Anbieter, der mehr bietet zu einem günstigeren Preis. Und das hätte doch gerade von einem Mercedes niemand erwartet. Der Wermutstropfen, man kann ihn zwar 2017 bestellen, erhält ihn aber erst in der zweiten Hälfte von 2018.

Und auch für die geplante Zusammenarbeit der Post mit Ford hat Mercedes schon eine Antwort, nämlich einen eSprinter, aber erst 2019. Das sind dann zwar insgesamt erst voll-elektrische Wagen Nr. 2 und 3 im Konzern, aber jetzt kommt doch langsam Schwung in die Sache. Und ganz gezielt richtet man sich an das Transportgewerbe und verspricht sogar günstigere Gesamtkosten gegenüber dem Diesel.

Und um noch einen draufzusetzen, bietet man den ersten 1.000 Bestellern kostenlos eine Wallbox an. Über 1.000 kg Zuladung bei 3.200 kg versprechen ein Leergewicht von unter 2.200 kg, beim Streetscooter allerdings nur 1.640 kg bei 8 m³ Ladevolumen. Die Batterie mit über 40 kWh soll für 150 bzw. 100 km bei voller Beladung und schlechtem Wetter gut sein. Letzerer ist schon ein glaubhafter Wert, denn immerhin soll der Streetscooter bei 30 kWh in der Praxis 80 km schaffen.

Ist eine solche Energiebilanz nicht verblüffend, wenn man bedenkt, dass 8,9 kWh nur einem Liter Benzin entspricht. Der Kunde kann beim eVito zwischen zwei Höchstgeschwindigkeiten wählen. Und mit 84 kW ist die Leistung des E-Motors fast doppelt so hoch wie beim Streetscooter. Allerdings scheint beiden noch Apparatur zum Schnellladen an öffentlichen Stationen zu fehlen.

Den Vito gibt es als Front-, Hecktriebler und Allrad, alle mit der gleichen Bodenhöhe. Baut man den E-Motor vorn ein, kann man den ganzen Unterboden für Batterien nutzen. Man hat die beiden längsten Versionen genommen, allerdings mit gleicher Batterieausstattung. Das Ladevolumen unterscheidet sich also nicht von den Vitos mit Verbrenner. 11/17