Legendär sind Erzählungen, unter welchen Schwierigkeiten der Motor aus einem Unfallwagen und der Rest des Fahrzeugs beschafft werden. Nicht alles lässt sich ohne eine gewisse Werksunterstützung erklären. Auch das Motortuning und -testing fällt unter die Rubrik 'abenteuerlich', weil Bau und Test nicht am gleichen Ort im Dorf stattfinden. Ebenso die Tatsache, dass der Wagen eine Woche vor dem Rennen auf dem Hockenheimring ziemlich zerdeppert wird. Man spricht von Überholprestige auf den langen Graden und Komfort für die Fahrer dank Servolenkung bzw. Luftfederung. Hans Heyer, der den Wagen mit Clemens Schickedanz damals in Spa fuhr, bestätigt das Vorhandensein der Luftfederung. Der Mercedes-Ingenieur unten im Video bestreitet sie. Auto Motor Sport hat ihn damals getestet und und erwähnt wiederum die Luftfederung. Aber es gab wohl zwei Exemplare, vielleicht einer mit und einer ohne. Man erwähnt auch, dass neben der Bremsanlage die Reifen wohl das schwächste Glied der Kette darstellen. Die 24 Stunden von Spa Francorchamps enden jedenfalls für die bis dahin völlig unbekannte Firma mit dem Klassensieg und dem zweifellos spektakulären zweiten Platz in der Gesamtwertung. Und wenn der Wagen sich auch nicht gerade als Seriensieger in dieser Saison hervortut, so holt er doch, jetzt in gelber Farbe von Hannen Alt, ein paar gute Startplätze. Im nächsten Jahr muss er wegen maximal 5 Liter Hubraum beim Tourenwagen-Europapokal zur Marken-Weltmeisterschaft wechseln, bekommt aber die Grundprobleme einer für das Gewicht des Fahrzeugs nicht immer geeigneten Technik nicht in den Griff. Der Wagen endet bei Matra, einem Luftfahrtkonzern mit Affinität zu Rennen und zum Fahrzeugbau als Versuchsobjekt für enorme Beschleunigungen von Düsenjägern. Die Firma AMG gedeiht, weil Sie fortan Besitzern des ohnehin schon bärenstarken 300 SEL 6,3 Tuningkits mit bis zu fast 30 Prozent Mehrleistung verkauft. Natürlich bleiben die beiden Firmeninhaber dem Rennsport treu. 05/15