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1962 MGB




Der klassische englische Roadster, 1962 vorgestellt und mit nahezu unveränderter Technik bis 1980 produziert. Allerdings erfolgt 1974 ein Einschnitt. Da der allergrößte Teil der Produktion nach Amerika geht, muss man sich den dortigen neuen Vorschriften beugen. Sie werden als Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit deklariert, dienen aber wohl hauptsächlich der Abwehr von Importen.

Für die riesigen US-Fahrzeuge sind Stoßstangen, die 8 km/h ohne Blessuren überstehen, leicht zu realisieren. Den englischen Roadster kosten sie mit 13 cm mehr Länge ein Stück Kompaktheit und natürlich auch Originalität. Aber auf den amerikanischen Markt zu verzichten, kann sich die MG-Division von MG nicht erlauben. Immerhin ist die Operation bei diesem Auto im Vergleich zu anderen noch relativ gut gelungen.

Innen ist es eng geblieben. Tief sitzt man und in großer Nähe zum/r Beifahrer/in. Immerhin wird eine gute Beinfreiheit spendiert, was man braucht ist also vorhanden. Dafür reicht es im Gepäckraum allenfalls für den Wochenend-Urlaub, weil Reserverad und Werkzeug einschränkend wirken. Warm (von Motor) kann es werden, wenn man es eigentlich nicht will und kalt, wenn man eher friert. Ein typischer Roadster eben ...

Beim Vorgänger MGA war ein erkennbar mutiger Schritt vollzogen worden. Mut zu neuem Design gibt es eher in Krisen als in guten Zeiten. In diesem Fall resultiert der Mut aus der Bedrohung der Fabrik in Abingdon, der man kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion des MG nehmen will. Für die Design-Verhältnisse bei MG stellt also schon der MGA eine kleine Revolution dar.

Nein, damit sind nicht Antrieb oder Fahrwerk gemeint. Die sind dem MGA doch noch recht ähnlich, obwohl der Wagen jetzt nicht mehr ganz so hart gefedert ist und der Motor wieder einmal leicht vergrößert wurde. Grundlegend anders ist die Karosserie, bei der die für Cabrios nicht ganz einfache Umstellung auf Getriebetunnel und Schweller als tragende Elemente erprobt wird. Auf einen Pressstahl-Rahmen kann ab jetzt verzichtet werden.

Die Form der Karosserie wirkt auf den ersten Blick unverändert britisch, obwohl bei ihrer Entstehung ein von Frua gestylter Prototyp Pate gestanden haben soll. Wer genauer hinschaut, entdeckt seltsame Ecken am Übergang zwischen Scheinwerfern und Kühlergrill. Die stammen angeblich von der Renault Floride/Caravelle, aber der Protest wird von Renault später nicht weiter verfolgt.

Gut ein Jahr vor der Präsentation des MGB sind allerdings die Zeiten für den Automobilabsatz nicht besonders günstig. Besonders der für Großbritannien so wichtige USA-Export schwächelt. Der MGA hat scheinbar seinen Zenit schon überschrittten und man ist gezwungen, Leute zu entlassen. Da kommt der MGB scheinbar rechtzeitig, obwohl er natürlich im ersten Jahr weit hinter den Produktionszahlen des MGAs zurückbleibt.

Das Exportland USA ist auch 'schuld' an dem gestiegenen Komfort. Jetzt muss man sich nicht mehr mit Steckscheiben plagen. Moderne Kurbelfenster erleichtern den Umbau, wenn Regen angesagt ist, obwohl das Verdeck noch immer nicht ganz einfach zu bedienen ist. Fürs Offenfahren bleibt Platz im Gepäckraum und hinter den Sitzen, obwohl sich dort gerade einmal kleinere Kinder aufhalten können. Immerhin aber ist die vordere Spritzwand um 15 Zentimeter nach vorn gewandert.

Am originalsten ist der Wagen übrigens mit silbern glänzenden Stahl-Lochfelgen. Speichen und Weißwandreifen sind eher eine Konzession an den Export. Auf dem Heimatmarkt wird der Wagen wegen des Exports und der langsam anlaufenden Produktion nur langsam sichtbar. Immerhin hat sich der Preis gegenüber dem MGA nur um schlappe 4 Prozent erhöht. Typisch britisch scheint die Genauigkeit, mit der exakt 949 Pfund, 15 Schilling und 9 Pence verlangt werden. 04/13









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