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MAN - Geschichte 4



Rudolf Diesel beschriebt ausführlich die verschiedenen Varianten der insgesamt sechs Versuchreihen. Im Prinzip werden fast alle Kraftstoffarten in den verschiedenen Versuchsmotoren ausprobiert. Man greift sogar auf eine Art Benzin zurück. Auch Robert Bosch soll zusammen mit Diesel ohne Konzept für die Lösung der Probleme vor einem der Versuchmotoren gestanden haben. Aber Schwierigkeiten mit der Elektrik gibt es hier nicht, weil nicht vorhanden.

Ingesamt dauert es 3½ Jahre vom August 1893 bis zum Februar 1897, zur offiziellen Abnahme und mit der Bestätigung des enormen Wirkungsgrades von 26,2 Prozent. Der von der Dampfmaschine wird damit unglaublich verbessert und der vom Ottomotor immerhin noch verdoppelt. Zwischenzeitlich haben Messungen an den nicht funktionierenden Vorgängern schon gezeigt, dass die hochgesteckten theoretischen Vorgaben nicht ganz in der Praxis nachvollziehbar sind. Trotzdem ist natürlich die Begeisterung über die Teilerfüllung groß.

Man darf auch die Arbeit der anderen am Projekt Beteiligten nicht vergessen. Dazu gehören z.B. ein akribischer Oberingenieur Vogel und die wohl leidenschaftlich mit der Maschine verbundenen Mechaniker Linder und Schmucker. Nach der Abnahme des Versuchsmotors geht die Arbeit erst richtig los, weil dieser jetzt in ein marktfähiges Produkt zu verwandeln ist. Daran ist Diesel wohl deutlich weniger beteiligt als er es an der Gestaltung der Versuchsmotoren war. Er kämpft ab jetzt mehr um den Erhalt und die Verteilung seiner Patentrechte.

Der letzte von denen, angesichts seiner Größe noch relativ geringe Leistung abgebende Motor, zeichnet sich nicht eben durch wirtschaftliche Herstellbarkeit aus. Er ist, wie seine direkten Nachfolger, noch mit einem Kreuzkopf ausgestattet. Außerdem verfügt er über einen aufwändig zu bauenden Luftkompressor, der sowohl für das Anfahren aus dem Stand als auch für die Einblasung des Kraftstoffes sorgt.

Immerhin kann fast jeder Kraftstoff verwendet werden. Diesel selbst hat sogar Versuche mit unveränderten Naturprodukten wie z.B. kalt gepresstes Rapsöl durchgeführt. Ansonsten haben die beiden ersten verkauften Motoren einen so schwierigen Start, dass im Grunde bei MA(N)* eine neue Gruppe gebildet wird, die sich intensiv um die Weiterentwicklung kümmert. Dabei soll kein Teil des Motors so geblieben sein, wie es war. Die anderen Verwerter des Diesel-Patent haben es noch schwerer, zu einem gebrauchstüchtigen Motor zu kommen. 05/14







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