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MAN - Geschichte 3



Rudolf Diesel und der Carnot'sche Kreisprozess

Es kennzeichnet Rudolf Diesel doch deutlich als Theoretiker, so einen Brief überhaupt verfasst zu haben und danach den Oberingenieur jahrelang zumindest in Schriften zu beschimpfen. Aber vielleicht ist auch nur ein Theoretiker in der Lage, so ein Konstrukt zu erfinden. Er sagt im Grunde, Luft sei eben so weit komprimierbar, dass sich fast jeder hinzukommende Brennstoff darin entzündet.

Wie das dann technisch auszuführen sei, das lässt der Theoretiker beiseite. Immerhin rechnet Diesel noch einmal und kommt nach 250 und 150 bar jetzt auf den erstaunlich viel niedrigeren Wert von 44 bar und bietet Verfahren mit flüssigen bzw. gasförmigen Brennstoffen an. Mit der daraufhin wohl erfolgten Meinungsänderung bei Heinrich von Buz geht dieser, wie wir noch sehen werden, große Risiken ein und wird quasi zum Mitträger der Erfindung des Dieselmotors.

Alle anderen Pläne Rudolf Diesels sind trotz der umfangreichen Verteilung seines Buches und der Patenterteilung bis auf einen wie Seifenblasen zerplatzt. Firmen interessieren sich zunächst und ziehen sich zurück, eine Reihe von Professoren spricht sich gegen die Machbarkeit des Projekts aus. Nur das Krupp-Direktorium entschließt sich trotz größerer Bedenken, Diesel von nun ab mit 30.000 Mark im Jahr und damit das Projekt zumindest indirekt zu unterstützen.

Diesel kann also den Versuchsmotor in Augsburg bauen lassen und der Lebensunterhalt für ihn und seine Familie ist gesichert. MA(N)* beginnt also relativ zeitnah mit dem Bau eines Versuchsmotors, darf im Süden Deutschlands den Motor alleine vertreiben, muss aber Rudolf Diesel 25 Prozent des Kaufpreises zahlen. Damit geht die Firma und mit ihr Generaldirektor Buz das Risiko ein, im Falle des Scheitern auf den Kosten sitzen zu bleiben und im Falle des Erfolges erhebliche Teile des Gewinns abführen zu müssen.

Wenn man jetzt aus Sicht von MA(N)* über die Entstehung des Dieselmotors berichtet, so ist diese Schilderung im Prinzip genau so eine Leidensgeschichte wie aus der Sicht von Diesel. Mehrmals steht das Projekt vor dem Aus, droht Krupp seine Zahlungen einzustellen. Nur einer scheint fast unbeirrbar an dieses Projekt zu glauben, Heinrich von Buz, der auch die Fa. Krupp zum Verbleib bei dem Projekt überredet. 05/14
*erst ab 1898 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG








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