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MAN - Geschichte 1


Da wir hier die Geschichte der Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg mehr aus kfz-technischer Sicht betrachten wollen, gibt es vielleicht ein Schlüsselbild für die Entwicklung der Firma auf diesem Gebiet. Darauf sind Rudolf Diesel, Heinrich von Buz* und Professor Moritz Schröter bei der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure am 16. Juni 1897 abgebildet. Diesel als der eleganteste der drei steht links und hat sich bei von Buz eingehackt. Sein hoher Zylinder macht ihn fast so groß wie von Buz, der als deutlich Älterer zwar ebenfalls gut gekleidet, aber doch etwas lässiger in der Mitte steht. Rechts neben beiden der etwas unscheinbarere und kleinere Schröter, der gerade relativ euphorisch über die Abnahme des ersten Dieselmotors der Welt berichtet hat.

Man hat es nach fast vier Jahren mit vielen Irrungen und Wirrungen geschafft, den Dieselmotor zum Laufen zu bringen. Über 26 Prozent Wirkungsgrad sind gemessen worden. Ein Spitzenwert, der das baldige Ende des Zeitalters der Dampfmaschine verheißen würde, kämen da trotz weltweitem Jubel über den neuen Motor nicht noch erhebliche Schwierigkeiten für die Umsetzung in die betriebliche Praxis. Nein, im Moment sind die drei Herren sichtlich zufrieden über das Erreichte. Und sie haben allen Grund dazu ...

Heinrich von Buz (1833-1918) ist zu der Zeit langjähriger Direktor der Maschinenfabrik Augsburg. Den Zusammenschluss mit Nürnberg wird es erst ein Jahr später geben. Er leitet das Unternehmen von 1864 bis 1913, macht aus einer Fabrik mit 400 einen Großbetrieb mit 15.000 Mitarbeitern. Er ist der erste 'studierte' Firmenchef, seit der Gründung 1840 durch Ludwig Sander, einem Honoratior und Besitzer mehrerer Unternehmen in Augsburg. Die 250-Jahr-Feier leitet die MAN allerdings von der Gründung der Eisenhütte St. Antonin im Jahr 1758 ab. Doch dazu später mehr.

Ursprünglicher Zweck der Betriebsgründung ist die Versorgung der ortsansässigen Textilindustrie mit Maschinen, die bis dato importiert werden müssen. Allerdings ist die gelieferte Qualität z.T. so schlecht, dass der Hauptkunde sich massiv beschwert. Überhaupt ist die sich langsam aufbauende Industrie in den verschiedenen deutschen Landesteilen von dem späteren Slogan 'Made in Germany' weit entfernt. Die Entwicklung des Betriebes wird interessanter, als sie zwei neue Direktoren erhält, Carl August Reichenbach und Carl Buz, den Vater von Heinrich von Buz.

Die Produktionspalette wird um wesentliche Bereiche erweitert, den der Dampf- und Druckmaschinen, letztere sogar gespickt mit mehreren eigenen Erfindungen und nach einiger Zeit auch reif für den Export. Diese Sparte wird so erfolgreich, dass MAN sie bis 2006 als Tochterunternehmen betreibt und noch heute 35 Prozent der Aktien daran hält. 05/14
*erst ab 1907 mit dem Adelstitel ‚von' ausgezeichnet









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