Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
 F7 F9





1967 Lancia Fulvia





Lancia als Teil von Fiat leidet zu der Zeit an einem zu großen Typenprogramm, ganz im Gegensatz z.B. zur heutigen Situation. Es ist schon immer verwirrend viel in möglichst breiter Variabilität gefertigt worden. Als Beispiel möge der Lancia Appia von 1953 dienen. Das ist der mit der fehlenden B-Säule.

Aber noch wichtiger für die Fulvia ist dessen Motor, ebenfalls ein V4, aber mit 10,14° Zylinderwinkel und zwei untenliegenden Nockenwellen. Die sind bei der Fulvia inzwischen viel sinnvoller nach oben gewandert. Bei dem jetzt etwas größeren Zylinderwinkel versorgt jede eine Bank, falls man davon bei einem Zylinderkopf wirklich sprechen kann.

Die Fulvia leistet sich also deutlich weniger Eigenheiten als frühere Modelle. Im Gegensatz zum Lancia Appia hat sie auch längs liegenden Frontantrieb und da ist der deutlich kürzer als ein Reihen-Vierer bauende Motor schon von Bedeutung. Also vom Grundkonzept kann diesem Auto wirklich nur wenig anhaben. Allerdings von der Ausführung.


Da wird die Lenkung als zu schwergängig gebrandmarkt, die Karosserie als zu wenig aerodynamisch und zu laut, ebenso wie der Motor. Man hat das Gefühl eines Schildbürgerstreichs, wenn man das Reserverad den hinteren Gepäckraum okkupieren sieht. Da fasst der Tank tatsächlich nur 38 Liter. Das wiederum passt zum 1,6 HF, bei dessen harter Federung einem ohnehin die Reiselust vergeht. Es kann doch nicht sein, dass man nach längerer Überlegung vielleicht eher zum kleineren Modell greift, aber nicht des Preises wegen.


Diese Zeilen tun angesichts der hübschen Karosserie wirklich weh. Und da hilft auch der grandiose Gewinn der Rallye Monte Carlo und der Marken-Weltmeisterschaft 1972 (Bilder unten) nicht weiter. Und die Verarbeitung setzt dann noch einen drauf. Macher Tester sieht das Auto schon während eines Testprogramms über 3000 Kilometer verschleißen. Schade um die vielen Vorteile des Wagens, wie z.B. diese fulminant, aufwendige Bremsanlage. Auch das Armaturenbrett weiß zu gefallen, wenn auch bestimmte Anzeigen und das Radio eine(n) Beifahrer/in erfordern.


Es ist so schade, das manches Auto der späten 60er bzw. frühen 70er unter den harten Marktgesetzen leidet und deshalb echt keine besonderen technischen Finessen haben kann und Lancia im Gegensatz dazu das Renommee hat, höhere Preise durchzusetzen, es aber nicht schafft, sich besser zu organisieren und eine entsprechende Qualität zu liefern. Und trotzdem scheint das Ansehen der Marke nicht zu leiden ... 07/15










Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller