Alles ist ein wenig ungünstiger als bei der Konkurrenz, aber angesichts des Preises durchaus verkraftbar. Größter Nachteil ist vielleicht, dass eine Klimaanlage noch nicht einmal gegen Aufpreis erhältlich ist. Airbags sind für die beiden Vordersitze vorhanden, ABS und ESP ebenfalls. Der Bremsweg ist angesichts der schmaleren Reifen gegenüber der Konkurrenz etwas länger. Der Motor gehört nicht zu den modernsten, aber eine obenliegende Nockenwelle mit Zweiventiltechnik reicht aus.
Natürlich gehört der Wagen nirgendwo zu den Spitzenreitern, z.B. bei den CO2-Emissionen. Das bedeutet, man büßt gegenüber manchem Konkurrenten wieder etwas vom günstigeren Kaufpreis an der Tankstelle ein. Aber ein Lada Granta wird wohl nicht von Vielfahrern gekauft. Ansonsten haben zumindest vier Personen mit Gepäck genügend Platz. Bei weniger Mitfahrern lässt sich die Rückenlehne zusätzlich umlegen. Das Auto ist durch eine Art Volksabstimmung in Russland entstanden. Wirklich unpraktische Accessoires hat es deshalb wohl nicht. Die Federung ist nicht ungemütlich und die Fahreigenschaften ordentlich. Lada propagiert sehr stark die Installation einer Autogasanlage zum Festpreis, das mit Abstand teuerste Extra. Bitte bedenken Sie, dass der Granta in Russland das meist verkaufte Auto mit 167.000 Exemplaren trotz des ähnlichen Kaufpreises ist. Nachteilig ist der gegenüber der Konkurrenz z.B. des Dacia Logan trotz größerer Aussenlänge kürzere Radstand. Das ergibt bei leicht geschrumpftem Rücksitzraum sehr viel Platz für Gepäck im Stufenheck. Dieses wird durch zwei geschwungene Sicken im Blech des massiven Heckdeckels optisch etwas entschärft. Fahrtechnische Besonderheiten sucht man beim Granta vergebens. Dafür glänzt er mit Primärtugenden, wie einem im Alltag erträglichen Verbrauch. Der Motor ist etwas sportlicher als seine Daten. Dafür lässt die Feinfühligkeit der Lenkung sehr zu wünschen übrig. Alles in allem fehlt zum Fahren nichts, auch nicht ESP. 10/13