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Christian von Koenigsegg



Recht bekannt wird Christian von Koenigsegg, Gründer der seit 1994 existierenden, gleichnamigen schwedischen Firma, oben mit dem Testpiloten Sonny Persson, durch den Versuch der Übernahme von Saab. Hier hatte der letzte Eigner GM wohl denkbar falsche Modellpolitik betrieben, indem man versuchte Saab-Überbau mit Opeltechnik an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

Der legendäre schwedische Autobauer ist 2008/2009 tiefer als jeder andere Autohersteller in die roten Zahlen gerutscht und auch GM ist pleite. Koenigsegg, zu diesem Zeitpunkt 39 Jahre alt, hat eine lange Durststrecke bis 2006 hinter sich und von da an 70 Autos verkauft. Saab hat noch im Vorjahr gut 4.000 Mitarbeiter, Koenigsegg gerade mal 40.

Er ist auch nicht wirklich der Eigner seiner Firma. Große Anteile werden dem norwegischen Designer und Millionärs Bard Eker zugeschrieben. Der Boom im IT-Bereich in Skandinavien hat ihm weitere Investoren gebracht, ihm, der das Fach niemals studiert hat und sich selbst weiterhin als 'Designer' bezeichnet. Er beschreibt sein Auto-Projekt als das genaue Gegenteil von einem aus dem IT-Bereich, eben alles andere als nur virtuell.

Was ist das Ziel dieser Bemühungen? Koenigsegg behauptet, den Begriff 'Hypercar' geprägt zu haben. Allerdings hat er schon Vorbilder wie die Ferraris, Lamborghinis, vor allem den McLaren F1 und vielleicht schon damals schon bald auch den Bugatti Veyron. Eigentlich schlicht der Wunsch, das schnellste Serienauto überhaupt zu bauen. Immerhin sind 10 seiner 40 Mitarbeiter Ingenieure.

CCX heißt der erste Königsegg einer beginnenden Serie von Weiterentwicklungen. Es ist immer ein Carbon-Mittelteil, übrigens auch im neusten Viersitzer. An den Enden findet man vorne Stahl- und hinten Aluminium- Rohrrahmen. Der Antrieb erfolgt außer beim Gemera durch einen V8, anfangs noch zugekauft von Audi, dann ein veränderter Ford und letztendlich wohl eine komplette Eigenentwicklung.

Auch die Getriebe geraten immer mehr in die Veränderung, vom Handschalt-Sechsgang über Doppelkupplungs-Siebengang, bis sie schließlich ganz verschwinden, bzw. durch eine Übersetzung auf den höchsten Gang und einen speziell entwickelten Drehmomentwandler ersetzt werden. Allerdings, ohne massive elektrische Unterstützung wäre das Konstrukt verloren.

Jedoch gelingt dem Entwickler immer wieder der Spagat zwischen Sparen und höchster Leistung. Seine Autos scheinen auch in dieser Beziehung einmalig zu sein. Je nach Leistungsanforderung können sie zu Säufern oder zu Sparfüchsen werden. Letzteres wird durch eine ausgeklügelte Aerodynamik und ein, selbst für ein PlugIn-Hybrid ausgefeiltes Leergewicht erreicht.

Gleichzeitig wandelt er mit seinen neusten Modellen zwischen den Welten. Angefangen hat das wohl, als er Kraftstoffe mit hohem Ethanol-Anteil vermutlich auf seiner ewigen Suche nach Leistung entdeckte. Sie ermöglichen ganz einfach eine höhere Verdichtung bzw. mehr Ladedruck. Übrigens sind sie gleichzeitig jedoch auch symptomatisch für hohen Verbrauch.


Inzwischen hat er auch durch seine vollends regelbare Ventilbetätigung mehr Parameter seiner Motoren im Griff, als irgendein anderer Anbieter, kann den Motor nahtlos auch noch z.B. sämtliche synthetisch hergestellten Kraftstoffe und Methanol verarbeiten lassen. Zusammen mit der antreibenden Elektrik deckt er viel mehr als nur eine mögliche Zukunftsperspektive ab.

Das scheint auch nötig bei Preisen von über 2 Mio. Euro, wobei der Gemera überraschend etwas günstiger ist. Viel Glück hatte Koenigsegg mit seinen Hauptabnehmern, als z.B. der 2008 abflauende amerikanische und europäische durch den stärker werdenden chinesischen teilweise ersetzt wurde. Immerhin mutig, den Neuen mit 300 zu verkaufenden Exemplaren anzusetzen.

Und dann noch diese Zähigkeit, es den Großen beweisen zu wollen, schneller sein zu wollen als alle anderen. Die zeigt sich in dem Beispiel, als noch kurz vor dem Genfer Salon in Nardo (Süditalien) versucht wird, den Geschwindigkeitsrekord des McLaren F1 zu brechen und das Wetter erst in allerletzter Minute einen Erfolg zuläßt. Man fährt mit dem ungewaschenen Gefährt auf kürzestem Weg nach Genf und feiert dort.

Eines seiner Vorbilder ist Elon Musk.

Ja, er hat sogar Bugatti den Rekord zwischenzeitlich abgejagt. Man kann nur ahnen, wie viele Spezialisten der VW-Konzern darangesetzt hat, ihn schließlich erfolgreich wieder zu holen. Aber die beste Zeit 0 auf 400 km/h und wieder auf 0 hat Koenigsegg immer noch, sogar inzwischen zwei Mal verbessert. Er behauptet, inzwischen sogar die 500 km/h erreichen zu können, findet aber keine adäquate Strecke. Vermutlich wird VW ihn nicht auf die in Ehra-Lessin lassen, um es dort dem Bugatti wieder einmal zu zeigen.

Optimalster Bremsweg aus 400 km/h: ein halber Kilometer.

Ach ja, aus der Übernahme von Saab ist übrigens nichts geworden. Offensichtlich zu groß die erforderlichen Mittel und damit die erforderlichen Bürgschaften der schwedischen Regierung. Wenn man sich etwas wünschen könnte, so wäre es nicht das fehlende Getriebe, vielleicht die andere Steuerung der Ventile aber gewiss die Carbon-Verarbeitung für die Fahrgastzelle und die Außenhaut. Aber vermutlich ist auch die für unsereins unbezahlbar.

Elegant mit excellentem Crashverhalten









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