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Chevrolet Corvette 6



Bild 1 zeigt den berühmten Le Mans Start mit den Fahrern vor dem Senken der Startflagge auf der rechten Seite, gegenüber von den Rennwagen. Wer schneller laufen kann, einsteigt und den Motor anwerfen kann, der hat zunächst die Pole Position. Das nützt ihm aber nicht viel, denn das Rennen geht 24 Stunden lang von 16.00 bis 16.00 Uhr.

Mit dabei sind 1960 vier Corvettes. Sie werden offiziell von Privatteams eingesetzt. Nr. 1, 2 und 3 gehören dem Briggs S. Cunnigham-Team. Sie sind mit dem Schiff bis Le Havre und per Achse nach Le Mans gekommen, damals nicht unüblich. Duntov und Chef-Ingenieur Cole hatten schon 1957 mit der Corvette nach Le Mans gehen wollen, aber die Automobile Manufacterer's Association hatte die Teilnahme verboten.

Immerhin ist die Nr. 3 (Bild 1), auf die wir uns hier beziehen, trotzdem mit dem stärksten Einspritz-Motor von 140 kW (190 PS-SAE) und einem ZF-Viergang-Getriebe ausgerüstet. Ferner hat er Sperrdifferenzial, besonders gekühlte, metallische Bremsbeläge und einen vergrößerten Tank mit besonderem Einfüllstutzen. Die beiden Fahrer der Nr. 3 sind John Fitch und Bob Grossman.

Besonders viele Chancen werden den vier Corvettes von den Konkurrenten nicht eingeräumt. Sie fahren um die Wette hauptsächlich mit Ferraris 250 und Aston Martin DBR 1, gegen die sie normalerweise keine Chance haben. Immerhin wiegen die eigentlich als Cabrios konzipierten Corvettes ca. 1400 kg. Da nützt dann auch ein 4,6 Liter V8 gegen 3 Liter V12 nicht viel. Glück hat man während einer längeren Regenperiode mit speziellen Reifen.

Gnadenlos scheiden die anderen drei Corvettes durch Unfälle oder technische Defekte der Reihe nach aus. Bleibt nur noch die Nr. 3, die allerdings gegen Ende des Rennens ohne Kühlmittel dasteht. Da Nachfüllen nur nach einer bestimmten Rundenzahl erlaubt ist, behilft man sich alle zwei Runden mit neuem Eis. So schafft der Motor gerade noch die Ziellinie, immerhin an achter Stelle. Durch den großen Hubraum ist er erster in seiner Klasse.

Angeblich geht die richtige Jagd nach dem Auto erst nach Rennende los. Chassis und Aufbau verschwinden, fast aller besonderen Renn-Utensilien entkleidet, findet es in einer Lagerhalle in Tampa/Florida Unterschlupf. Etwa 15 Jahre später wird er von einem Privatmann wieder aufgebaut, allerdings als ganz normale rot-weiße Straßen-Corvette (ähnlich Bild 4). Dann geht er durch verschiedene Hände und niemand ahnt seinen Renn-Hintergrund.

300.000 Dollar teure Wiederherstellung

Erst die intensive Recherche nach der Fahrgestell-Nr. bringt die Suche auf die richtige Spur. Ohne dass der letzte Besitzer von dem wahren Wert in Kenntnis gesetzt wird, gelangt er in die Hände des berühmten Sammlers Chip Miller, dessen Sohn den Wagen schließlich mit GM-Hilfe exakt 2010 zum 50igsten Jahrestag des Erfolgs wieder nach Le Mans verfrachtet. Mit John Fitch hinter dem Lenkrad dreht er dort vor dem Rennen eine Ehrenrunde. 03/14


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