Fiat Cinquecento
Es ist immer wieder spannend, wenn Fiat einen neuen Kleinwagen herausbringt. Nur die Japaner können ein solches Auto noch raumökonomischer bauen. Aber italienisches Design ist, auch und gerade das von Fiat bei Kleinwagen
eine Klasse für sich.
Der Cinquecento ('500') von 1994 ist hübsch anzusehen. Immerhin kommt er auf einen für diese Wagenklasse guten cW-Wert. Mit nur 3,23 m Länge ist er mit Sicherheit sehr stadttauglich. Aber nur für die Stadt
werden ihn vielleicht doch nicht so viele Menschen anschaffen.
Serien-Ausstattung |
Fünfgang-Getriebe |
Wärmeschutzverglasung |
Halogenscheinwerfer |
Außenspiegel von innen verstellbar |
Ausstellfenster hinten |
Digitaluhr |
Heckklappen-Fernentriegelung |
Deshalb wird er auch gewisse Strecken-Qualitäten unter Beweis stellen müssen. Immerhin passen zur Not fünf Personen und u.a. zwei Wasserkästen hinein. Nur der Motor der erst später erscheinenden Sporting-Version entstammt
der FIRE-Generation. Bei 900 cm³ bleibt die Nockenwelle noch unten.
Dafür ist der Motor aber auch sparsam, braucht wenig Wartung und das Fahrzeug enorm wendig. Sogar die Federung verdaut Manches, was man vom Sporting wiederum nicht sagen kann. Ein Ärgernis haben allerdings beide, ihr Tank
ist noch aus Blech und, anders als der Rest des Autos, akut rostgefährdet.
Für den Preis ist die Ausstattung mit z.B. hinteren Ausstellfenstern wirklich komplett, auch wenn ein Fahrer-Airbag (ab 96) oder ABS noch nicht einmal gegen Aufpreis zu ordern sind. Dafür ist er wohl umweltfreundlich, z.B. seine
gekennzeichneten Kunststoffteile komplett recyclebar und asbestfrei natürlich auch.
Extras |
1/3 zu 2/3 geteilte Rücksitzbank |
Zentralverriegelung |
Diebstahl-Alarmanlage |
Wegfahrsperre |
Elektrische Fensterheber |
Hubdach (Sicherheitsglas) |
Von dem Kunststoff kann man auch außen etwas sehen, z.B. an den mächtigen Stoßstangen. Ansonsten ist die Karosserie verzinkt. Wären da nicht die etwas ungünstige Verarbeitung und die wenig haltbare Abgasanlage, man könnte
rundum zufrieden sein.
Problemzonen |
Verarbeitung allgemein |
Undichtigkeiten |
Hydrostößel |
Tank (s.o.) |
Abgasanlage |
Radlager |
Heckscheibenwischer |
Sitzbezüge |
Es gibt sogar eine 'Elettra'-Version (Bild 10/11) mit 14 kW (19 PS). Die Batterien tragen zu 500 kg Mehrgewicht bei und machen den Cinquecento zum Zweisitzer mit nur noch 176 kg Zuladung für die zwei
verbleibenden Personen. Es sind Blei-Gel-Batterien, die für 70 bis 100 Kilometer Reichweite mit maximal 80 km/h sorgen.
Der Elektromotor ist, ähnlich wie z.B. beim damaligen Golf Stromer, an der Stelle des Verbrennungsmotors eingebaut. Somit lässt man beim
Anfahren die Kupplung kommen und schaltet die Gänge durch. Getankt werden kann trotzdem noch, damit eine Art Standheizung die nötige Wärme liefert.
Sporting-Extras |
Drehzahlmesser |
Lederlenkrad |
Lederschaltknauf |
Sportsitze |
Mittelkonsole |
Lochblech-Gaspedal |
Rote Sicherheitsgurte |
Alu-Felgen |
Etwas breitere Reifen |
Sportliches Fahrwerk |
Stoßfänger in Wagenfarbe |
Außenspiegel in Wagenfarbe |
Der Motor der Sporting-Version, die ebenfalls 1994 erscheint, soll die bessere Wahl sein, weil sie trotz der langen Produktionsdauer des kleineren Motors weniger Macken haben soll, kaum mehr Benzin verbraucht und natürlich besser
geht. 10/13
Sporting-Farben |
Racing-Rot |
Ginster-Gelb |
Schwarz |
Ein Jahr später gibt es zur Förderung des Rallye-Sports von Fiat eine Art Cinquecento-Cup. Dazu können Nachwuchsfahrer(innen) entweder einen Trofeo genannten Cinquecento für ca. 30.000 DM direkt kaufen, oder für weniger als ein
Drittel davon selbst aufrüsten. Starten sie bei mindestens vier Rallyes, erhalten sie 30 Prozent davon zurück. Natürlich setzt man bei Fiat auch Preisgeld für die besten aus.
Die Leistung der Motoren ist auf 43 kW (58 PS) sehr effektiv begrenzt, denn vor jedem Start werden die Steuergeräte nach dem Zufallsprinzip ausgetauscht. Neben den breiteren Felgen in neuem Design fällt der Umbau vor allem durch
die vier Zusatz-Scheinwerfer vorn auf dem Stoßfänger auf. Schon manches Größe im Motorsport hat klein angefangen und derart manövierfähige Fahrzeuge sind nicht die schlechteste Basis, das eigene Fahrkönnen zu zeigen. 10/13

|