1952, eine seltsame Zeit. Sieben Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges droht wieder ein Krieg, diesmal in Korea. Schon gibt es eigenartig halbleer gekaufte Geschäfte. Aber auch die Zeit von 'Ich schau Dir in die Augen, Kleines', das Frauenbild eines Humphrey Bogart in Casablanca.
In Deutschland beherrschen im Straßenverkehr die Vorkriegsmodelle das Bild. Trotzdem, wer beim Fahren ein Dach über dem Kopf hat, ist König. Fast hätte es überhaupt keine Neuerungen gegeben. Immerhin bringt Mercedes den W194, der Vorläufer des 300 SL von 1954, mit dem man wieder an Rennen teilnimmt. Er hat schon Flügeltüren, aber noch keine Direkteinspritzung.
Genau in dieser Situation fühlt sich auch Fiat bemüßigt, wieder einen Sportwagen zu bauen. Seltsamerweise heißt er ganz schlicht 'Otto Vu' und nicht umgekehrt, was als '8V' haften geblieben ist. Wie Sie an den Bildern und auch an den Videos sehen können, gibt es ihn trotz Vorhandenseins einer Fiat-Version in zahlreichen Variationen, natürlich auch als Rennwagen. Im armen Italien blüht zu der Zeit immer noch die Fertigung der Karosserien von Hand.
Hier ist übrigens der einzige 8V mit Kunststoff-Karosserie, im Centro Storcio Fiat in Turin zu besichtigen. Schaut man sich übrigens den fabelhaften cW-Wert bei der relativ kleinen Querschnittsfläche an, könnte der Wagen auf maximale Geschwindigkeit getrimmt, mit dieser Leistung sogar noch etwas schneller sein. Da haben es die Kontrahenten von Alfa und Lancia schwer.
Der Motor ersetzt im Prinzip einen Vierzylinder, was seinen ungewöhnlichen Bankwinkel und vielleicht auch das Vorhandensein von nur drei Hauptlagern erklärt. Der Kupplungsschaden des ersten Wagens unten scheint nicht symptomatisch gewesen zu sein, wohl aber Probleme mit der Zündung und der Einstellung der Vergaser. Sollten Sie einen solchen Wagen erwerben wollen, schauen Sie Video 3 an!