Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
 F7 F9



Fiat 12 - 15 HP Zero





Fiat ist die Mutter aller Autos in Italien und eine der ältesten Autofabriken der Welt, aber in den Anfängen eher bekannt für die erfolgreiche Teilnahme an Rennen und, ganz im Gegensatz zu heute, für große Autos mit enormen Hubräumen, den größten dieser Zeit. Dieser Wagen mit der Zusatzbezeichnung 'Zero' soll zum ersten Mal eine Serie für mittelständische Normalverdiener sein.

Verglichen mit den anderen Europäern ist man damit in Italien erstaunlich früh. Fast hätte man sich noch mit dem Ford-T-Modell vergleichen können, aber 2000 Stück gegen 15 Mio. Aber genau wie in USA steht dieser Wagen für einen Neuanfang, für Rationalisierung und Kostenreduktion durch Normung und Einfachheit, deshalb auch der Name 'Zero' (Null).

Normung heißt in dem Fall: Keine Lieferung von Chassis zur Weiterbearbeitung durch fremde Karosseriefabriken, sondern Komplettauslieferung einer viersitzigen, immerhin dreitürigen Karosserie mit einem Verdeck, das einigermaßen vor Wind und Wetter schützt. Übrigens kommt er von der Höchstgeschwindigkeit wieder dem T-Modell sehr nahe. Gut 60 km/h ist bei den Wegen völlig ausreichend, in Italien und erst recht in USA.

Ja, der Ford kann auch über den Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 hinaus noch produziert werden, weil Amerika erst später in den Krieg eintritt. Beim Fiat Zero ist schon 1915 Ende. Dabei hat man gerade erst eine Preisreduktion von 8000 auf 6900 Lire geschafft. Man darf vermuten, es wäre weiter gegangen, bis der Wagen den Motorrädern mit Beiwagen Konkurrenz gemacht hätte.

Der Ford hat auch sehr lange Zeit keinen elektrischen Starter. Das bedeutet für den Fiat eine umständliche Prozedur, bestehend aus Betätigung der Tankdruckpumpe, Zündung auf 'spät' stellen, Vergaser fluten und dann endlich der entscheidende, gekonnte Ruck an der Kurbel. Es gibt Autos, die springen z.B. im Winter mit der Spätzündung nicht an und bei zu viel Frühzündung bricht man sich den Arm.

Der Fiat ist da eher moderat. Er kommt auch mit der für die Zeit recht moderaten Menge von ca. 12 Litern auf 100 km aus, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 40 km/h vorausgesetzt. Dann schnurt er auch die Berge hoch und liefert einen insgesamt brauchbaren Fahrkomfort. Richtig luftig wird es, wenn man nicht nur das einfach zu bedienende Verdeck sondern auch noch die Windschutzscheibe umklappt.

Natürlich ist das Getriebe nicht synchronisiert und man sollte es beim Herunterschalten schon etwas kennen. Aber es wird noch mehr als 50 Jahre dauern, bis sich alle Pkw leicht schalten lassen. Immerhin hat der Fiat schon eine Wasserpumpe im Gegensatz zur Wärmeumlaufkühlung vieler auch noch folgender Zeitgenossen, was ihm so manche Panne wegen Überhitzung erspart.

Man darf also ruhig ein wenig erstaunt sein, bei solch einem unproblematischen Auto zu diesem ungewöhnlich niedrigen Preis. Es ist erstaunlich, wie einfach der Betrieb bestimmter Fahrzeuge dieser Baujahre ist, obwohl man die Grenze für handhabbare Automobilisierung eigentlich später ansetzt. Er ist seiner Zeit offensichtlich voraus. 09/10








Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller