
Ferrari 365 P
Was hat es in der Automobilgeschichte nicht alles für Kunstgriffe gegeben, bei der Entscheidung für linksgelenkte Fahrzeuge die Produktion
rechtsgelenkter gleich mit zu denken. Nehmen Sie als kleines Beispiel das Armaturenbrett einer etwa gleich alten Corvette C3 und schauen Sie sich die
Ausschnitte an.
Das hier vorgestellte Fahrzeug befreit mit seinem Lenkrad in der Mitte von diesen Problemen. Als einziges Beispiel fällt einem dazu nur der
McLaren F1 ein, von dem es immerhin eine kleine Serie von über 100 Stück gibt. Andere Dreisitzer wie Matra Bagheera oder zur Not auch
Fiat X1/9 oder VW-Porsche haben einen außen angeordneten Fahrersitz.
Von vorn ist der Wagen eine Schönheit mit flach unter der geteilten Stoßstange nach hinten gezogenem Boden. Kein Spoiler oder sonstige
Mimik stört den Blick. Wo sieht man heutzutage noch einen so schlichten, wunderbar in die Stoßstange integrierten Kühlergrill?
Hinten wird es dann problematischer. Gegenüber dem später entwickelten 246 mit dessen querliegendem V6 nimmt der längsliegende V12
wesentlich mehr Platz ein. Der Radstand wächst um 12 cm und seitlichen Einbuchtungen zur Luftansaugung mussten später schon in den
Türen beginnen. Immerhin bleibt die stark konkav geformte Heckscheibe erhalten.
Spätestens bei Fahrtantritt spürt man an der Höllenmaschine im Rücken die Renngene, an die auch das Rennwagen-Chassis erinnert. Und zu
der sich entwickelnden Hitze gibt es weder durch die Kunstledersitze noch das Glasdach im Sommer eine Erleichterung, Klimaanlage
Fehlanzeige. 08/16
Der zweite 365 P war mit 250-LM-Plattform und elektrisch betätigter Kupplung für Fiat-Chef Agnelli bestimmt. |