Impressum Kontakt 868 Videos
900.000 Aufrufe



Buchladen
Formelsammlung
Prüfungen/Tests

Radwechsel (Sim.)
Kraftstoff sparen
Geschichte
Reisen


Video Dacia

Video Renault

Video Geschichte
Video 2014 Duster
Video 2013 Logan MCV
Video 2012 Sandero
Video 2012 Dokker
Video 2010 Duster
Video 2006 Logan MCV
Video 2004 Logan
Video 2003 Solenza
Video 2000 SupeRNova
Video 1979 1310
Video 1976 1304 Pickup
Video 1973 1300 Break
Video 1969 1300
Video 1968 1100



          A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

  Geschichte






Die Ableitung des Markennamens von der gleichnamigen römischen Provinz ist wirklich interessant. Sie können sie hier nachlesen. Es handelt sich bei den Dakern offensichtlich um einen Volksstamm, der sich schon früh über Ackerbau und Viehzucht hinaus mit Metallverarbeitung und fein ziselierendem Handwerk befasst.

Offensichtlich will man mit dem neuen Namen für eine Automarke an diese Tradition anknüpfen. Renault wird unter diesem Namen 1966 Teilhaber an der Firma Uzina de Autoturisme Pitesti, Zulieferer für Lkw-Hersteller im rumänischen Pitesti, gut 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bukarest gelegen. Immerhin gibt es eine Autobahn zum Hafen von Konstanza am Schwarzen Meer. Deren Bau wurde offensichtlich für das Werk forciert, den kurz hinter Pitesti nach Westen hin endet sie.

Bis 2009 3,5 Mio. Einheiten produziert.

Es ist die Zeit, in der sich der Osten öffnet und die europäische Automobilindustrie Zugriffe auf dessen Markt sucht, wenn auch mit eher veralteten Modellen. Fiat lässt 1968 sein Verhältnis zur Fabryka Samochodów Osobowych mit dem 125 Polski neu aufleben. Danach wird hier auch der 126p in Lizenz gebaut. Ab 1966 baut Fiat ein Autowerk im russischen Stawropol-Wolschskij, dem der später auch im Osten 'Lada' genannte Nachbau des Fiat 124 entspringt.

Der erste Renault, der hier im umgebauten Werk ab 1968 montiert wird, ist im Prinzip der Renault 8. Die Planung läuft aber auf den relativ modernen Renault 12 hinaus, der aber nicht rechtzeitig fertig wurde. Bezeichnend, dass Renault hier die Lizenz für den Nachbau relativ neuer Fahrzeuge vergibt, in diesem Fall sogar schon mit Frontantrieb, während Fiat im Prinzip abgelaufene Typen wie den 124/125 bauen lässt, dazu mit noch älteren Motoren. Es wird so bleiben, dass ein Dacia im Prinzip zwar kostengünstiger, aber nicht unbedingt technisch veraltet daherkommt.

Die deutschen Autobauer engagieren sich zu jener Zeit noch nicht mit solchen Projekten im Osten. Das liegt auch an politischen Vorgaben. Der Stahlbauer Krupp hat da leidvolle Erfahrungen im Zusammenhang mit früheren UdSSR-Geschäften, die ihm in Deutschland die offizielle Missachtung höchster Stellen eingebracht haben. Der Chef Berhold Beitz wird der 'nationalen Unzuverlässigkeit' bezichtigt. Allerdings hat man dadurch auch Kapazitäten frei. So kann sich z.B. der VW-Konzern als einer der frühesten in China entfalten, was ihm heute zugute kommt.

Mit Produktionsbeginn des Dacia 1300, der zeitgleich mit dem Renault 12 auf den Markt kommt, wird das Werk mehr als ausgelastet. Der Wagen wird zum Symbol rumänischen Autobaus. Der Normalbürger muss lange auf ihn warten. Über seine Haltbarkeit berichten die Landsleute wahre Wunderdinge. Der Stolz ist spürbar, mit im Sozialismus höher angesehenen Staaten wie der DDR und der Tschechoslowakei mithalten zu können. Allerdings gibt es auch eine bulgarische Version des Wagens.

Schon während der Produktionszeit entstehen von der Ausstattung her leicht geänderte Varianten. Auch die Initiative zu mehreren Facelifts geht von Pitesti aus. Es entstehen ein Kombi (Break), mehrere Pickup-Versionen mit zwei und fünfsitzigem Fahrgastraum. Ab 1973 wird der Export in den Westen möglich, hält sich aber wie bei allen Ostfahrzeugen in Grenzen. Im Osten ist der Wagen mit Viertaktmotor und Frontantrieb der dortigen Produktion überlegen. Entweder ist der Antrieb noch klassisch hinten oder vorn, aber mit Zweitaktmotor. Das gilt dann auch für die Wartburg-Mittelklasse aus der DDR.

Gleichzeitig entstehen der praktische Kombi, nach französischem Vorbild 'Break' genannt und ein zweitüriges Coupé. Diverse kleine Ausstattungsänderungen und zusätzliche Versionen größerer Renaults werden für die politische Nomenklatura gebaut. Zu einem größeren Facelift kommt es 1979, was aber an der Technik des Dacia 1300 nicht viel ändert. Er heißt jetzt 1310 und der Break erhält einen um 100 cm³ größeren Motor mit Fünfganggetriebe.

In den zehn Jahren bis zur Öffnung gegenüber dem Westen gibt es noch zwei weitere Facelifts und den Antrieb des Break in der Limousine bzw. der Schrägheck-Limousine mit großer Heckklappe. Die Zeit von 1975 an begleiten Pickups der Typen 1304 bis 1309 das Limousinen/Break-Programm. Diese gibt es wahlweise mit zwei Sitzplätzen und großem Kasten oder vier/fünf Sitzplätzen mit kleinem Kasten.

Ab 1989 verschlechtern sich die Absatzchancen drastisch mit der Öffnung der Mauer und den Strömen billiger, gebrauchter Westfahrzeuge.

08/13




kfz-tech.de               Seitenanfang               Stichwortverzeichnis
2001-2015 Copyright Programme, Texte, Animationen, Bilder: H. Huppertz - E-Mail

Unsere E-Book-Werbung

Unsere Graphic-Book-Werbung