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Geschichte - DKW 8



Der DKW hat es schwer. Zwar ist er mit seinem kleinen Zweitakt-Hubraum günstig in der Steuer, aber er hat anfangs nur zwei wettergeschützte Sitze. Sein Preis wird daher gesenkt, als eine Variante mit einem zusätzlichen Sitz hinten quer unter dem Verdeck heraus kommt. Ohnehin ist es kein echtes Cabrio, eher eine Limousine mit starren Seiten und weit aufklappbarem Verdeck, natürlich durch allerlei Extrawünsche beinahe beliebig verteuerbar.

Bevor sich das Auto zu einem Frontantrieb weiter entwickelt und damit leichter und kostengünstiger wird, bricht erst einmal die Krise über den Konzern herein. Sie wird alles kräftig durcheinander wirbeln und kaum einen Stein auf dem anderen lassen. Am Ende wird Rasmussen seinen Konzern gegen eine Entschädigung verloren haben. Aber ist es überhaupt noch sein Konzern, jetzt am Beginn der Krise?

Da ist der Kauf der eigentlich schon liquidierten Schüttoff AG. Vielleicht noch schwerer zu verstehen ist die Übernahme von Audi 1928, der von August Horch gegründeten zweiten Firma nach den Horch Werken. Audi ist seit 1915 Aktiengesellschaft und spätestens seit 1920 haben andere in Zwickau das Sagen. Das Versagen von Audi ist wohl eher mit Misswirtschaft und falscher Modellpolitik zu begründen.

Interessant ist in allen diesen Fällen die Sächsische Staatsbank, die Schüttoff und Audi erst übernimmt und dann Rasmussen mit den nötigen Krediten zu deren Kauf versorgt. So entsteht eine sehr dominante Stellung der Bank und Rasmussens zunehmende Verschuldung. Aber die wird bei den Zschopauer Motorenwerken in diesem Umfang nicht wahrgenommen.

Im Gegenteil, man beklagt zuletzt die zu langen Lieferzeiten und schüttet zumindest an die Stammaktien 10 Prozent Dividende aus. Dann kommt die Weltwirtschaftskrise von 1929 und auf einmal hat man Überkapazitäten und zuviel bestelltes Material für die Fertigung. Wieder ist es die Sächsische Staatsbank, die auch noch Wanderer und Horch hinzunimmt und damit 1932 zur Gründung der Auto Union führt.

Rasmussen unterschreibt auch dieses und verliert damit automatisch sein alleiniges Recht zur Zeichnung von Verträgen, vielleicht weil ihn jetzt die Schulden drücken. Es ist praktisch der Anfang vom Ende für ihn. Relativ schnell wird er im Vorstand von Andersdenkenden umstellt und verliert sehr schnell die Lust an dem neu gegründeten Konzern. Zehn Jahre lang wird danach noch prozessiert. Dann muss ein gewisser Schadensersatz gezahlt werden, aber nach dem Krieg führt sein Sohn die Auseinandersetzung noch weiter. 06/12







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