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Geschichte - DKW 5



Die Zschopauer Maschinenfabrik wird jetzt langsam zum Kern eines DKW-Konzerns werden. Es gibt begünstigende Umstände. Wer schon eine Fabrik oder Grundbesitz hat, kann dies in der Inflationszeit bis 1923 beleihen, wobei die Schulden dann langsam oder gegen Ende auch schnell aufgefressen werden. Hinzu kommt das strukturschwache Erzgebirge, bei dem die Politik noch höhere Arbeitslosenzahl als ohnehin fürchtet.

So gibt der Staat Kredite, obwohl er weiß, dass die Geldentwertung tobt. Doch Deutschland ist zu dieser Zeit selbst Nutznießer der Inflation, weil auch die Staatsschulden davon positiv betroffen sind. Jedenfalls kommt Rasmussen mit seinem Einfallsreichtum gut durch die schwierige Nachkriegszeit. Obwohl er deren Talent noch nicht voll ausschlachten kann, kommen zwei weitere Entwickler dazu. Der eine, Emil Fischer, ist Spezialist für den Bau von Kleinwagen-Karosserien aus Holz und der andere, Dr. Rudolf Slaby, wird von Rasmussen in Berlin entdeckt.

Nur eine Person kann anfangs in diesem Elektrofahrzeug ohne Dach transportiert werden. Da der Stromverbrauch dieser leichten Konstruktion mit maximal 25 km/h äußerst gering ist, kommt sie mit relativ wenig Batteriekapazität und 12 Zellen aus. Auch die Produktion dieses Fahrzeuge kommt zeitweise unter Rasmussens Obhut, wie Sie an dem Produktions-Ausstoß nach Japan oben im Bild ohne Reifen (Mangelware) sehen können.

Sie merken schon, wir steuern langsam auf die künftigen DKW-Fahrzeuge zu. Eigentlich bräuchten wir nur noch den Zweitaktmotor zu vergrößern und die Batterien zu ersetzen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zunächst wird erst einmal aus dem Fahrrad mit Hilfsmotor ein richtiges Motorrad, z.B. die spätere 125er, die z.B. für Yamaha den Grundstock des auch heute noch anhaltenden Erfolges bilden wird und für dessen Nachbau sich die Japaner sogar (schriftlich) bedanken.

Beinahe hätte ich Rasmussens Reisen in die USA vergessen. Es waren insgesamt drei, die erste 1921. Damit erklären sich die fortschrittlichen Produktions- und vielleicht auch die Werbemethoden, mit denen er anschließend die Motorradfertigung angeht. 65 km/h schafft das erste Leichtmotorrad mit 150 cm3. Falls dies nicht der erste Bericht über die Entstehung der Automobilherstellung ist, den Sie lesen, können Sie vermutlich ahnen, wie man dieses Produkt bekannt macht. Durch Rennen natürlich.

Rasmussens Motorräder siegen nicht nur, sie werden auch nach den Siegen benannt. Also los Audi-Vorstand, wann nennen Sie das nächste Modell 'Dreifachsieg-Le Mans'? Das erste DKW-Kraftrad heißt jedenfalls 'Reichsfahrmodell' nach dem Rennen zwischen Leipzig und Berlin. Und noch ein Eintrag: 1923 wird aus den Zschopauer Motorenwerken eine Aktiengesellschaft. Allerdings bleiben die Aktien in Familienbesitz. 06/12








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