Die Größe seiner Autos steht schon am Anfang sehr im Widerspruch zu dem Glanz, den Ettore Bugatti um sich herum verbreitet. Es ist die Zeit seiner ersten Reisen nach Paris, diesmal zu einem relativ bescheidenen Platz auf der Automobilausstellung, dem noch sehr viele folgen werden, nicht nur zu Ausstellungen. Bugatti wird dort schon relativ früh mit Geschäftsräumen vertreten sein.
Dazwischen kommt 1914 der Erste Weltkrieg und unterbricht Produktion und Verkaufserfolg, die es immerhin auf weit über 300 Fahrzeuge in diesem Jahr hätte bringen können, gebaut von etwa 200 Arbeitern. Das Elsaß gehört zu diesem Zeitpunkt noch zu Deutschland, wird aber am Ende des Krieges zu Frankreich gehören. Die Fabrik produziert für die deutsche Wehrmacht.
Eine bizarre Situation. Die Familie ist in Mailand sicher, Bugatti selbst, der frankophile, residiert in einem Pariser Hotel und konstruiert Flugzeugmotoren. Erst hat er versucht, das noch neutrale Italien dafür zu interessieren, dann den französischen Staat. Die Testläufe verlaufen sehr gut und kaufen wird schließlich USA, aber fliegen werden die Motoren letztendlich doch nicht.
Immerhin ist bei Kriegsende Geld für neue Entwicklungen in der Kasse und die vergrabenen Motoren bzw. Teile davon sind wohl auch noch da. Bis zum Tod von Ettore Bugatti werden hier ca. 7800 Autos und einige Schienenfahrzeuge entstehen. Immer, wenn genug Geld mit einer größeren Serie verdient wird, kommt die Entwicklung eines neuen Prototyps und das Budget ist wieder ausgeglichen. Danach wird die Firma für kurze Zeit vom jüngsten Sohn Roland weiter geführt, verkauft und erlebt ihr (vorläufiges) Ende 1963. 02/09
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