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Robert Bosch (1)



Wie viele Erfinder im Kfz-Bereich kommt auch Robert Bosch aus Schwaben. Deutschland als Staat gibt es noch nicht, denn er ist 1861 geboren. Er entstammt einer mittelständischen Familie als achtes von zwölf Kindern. Diese betreibt einen Gasthof mit Pferdestation. Seine Jugend wird als 'gediegen' mit wenig Raum für Emotionen bezeichnet. Anders als viele seiner Erfinderkollegen kommt der junge Robert kaum mit qualifizierter Technik in Berührung. Es ist mehr das ländliche Idyll und wohl auch die Sparsamkeit, die ihn prägen.

Auch seine Schulzeit lässt keine Rückschlüsse auf die spätere technische Begabung und Karriere zu. Immerhin zieht die Familie nach Ulm und Bosch hat die Möglichkeit zum Realschulbesuch. Er absolviert diese mit schwachen Mathematiknoten und dem, was wir heute noch die ‚Mittlere Reife' nennen. Inmitten mancher divergierender Interessen entscheidet er sich schließlich für die Feinmechanik.

Aus der Lehre beim Bau meist elektrischer Apparate hat Robert Bosch offensichtlich wenig mitgenommen. Wichtiger scheint das gewesen zu sein, was zeittypisch folgt, ausgedehnte Wanderjahre. Natürlich darf man sich darunter keine Lustreisen vorstellen, sondern Arbeit unter den Bedingungen des jeweiligen Landes.

Es würde zu weit führen, hier all die Bereiche aufzulisten, in denen der junge Mann seine Kenntnisse und Fähigkeiten erweitert. Er lernt in verschiedenen Branchen, zunächst in Deutschland, später auch in USA, wo er übrigens Thomas Alva Edison kennenlernt, und in Großbritannien. Im Alter von 24 Jahren 1885 kehrt er heim, heiratet, ist noch kurze Zeit Angestellter, gründet aber ein Jahr später seinen Betrieb in Stuttgart.

Nun darf man sich das nicht zu romantisch vorstellen. Da wird nicht erst eine riesige Werkstattausstattung zusammengekauft und dann nach Kunden gesucht, sondern eher umgekehrt. Auch haben die Anfänge wie die Lehr- und Wanderjahre kaum etwas mit Fahrzeugmotoren zu tun. Bosch ist eher bescheiden und vorsichtig investierend. Allerdings wird hier die Feinmechanik schon stärker an elektrischen Baugruppen angewandt.

Wir interessieren uns jetzt nicht so sehr für die sehr schwierigen Anfangsjahre mit der Reparatur von stationären Aggregaten, sondern werden uns jetzt der Berührung mit der Fahrzeugtechnik zuwenden. Die arbeitet mit der Batterie-Summer- oder der Glührohrzündung, bei der eine offene Flamme während des gesamten Fahrbetriebs ein Rohr in einem separaten Raum erwärmt, der mehr oder weniger zufällig das Luft-Kraftstoff- Gemisch zündet, wenn er durch eine Klappe zum Brennraum hin geöffnet wird.

Die elektrische Zündung stammt, wie sehr vieles aus den Anfängen der Motortechnik, von der Firma Deutz in Köln. Da diese Niedervolt-Magnetzündung nicht patentiert ist, kann Bosch eine sehr kleine Serie auflegen, allerdings nur für die relativ geringe Drehzahl von Stationärmotoren. Jedoch wird der Druck auf ihn immer größer, diese Zündung auch für Motorfahrzeuge anzubieten.

Kein Mensch hat je registriert, wie viele Fahrzeuge durch leicht unvorsichtigen Umgang mit der Glührohrerwärmung in Brand geraten sind. Stellen Sie sich vor, solch eine Zündung arbeitet an einem Luftschiff mit Wasserstofffüllung. Auch die Batterie-Summerzündung ist kein Hit. Immerhin sind Batterien noch recht störanfällig und Generatoren existieren ebenfalls nicht. Also kann man nur so weit fahren wie die Batterieladung reicht, fast wie bei einem Elektroauto. 02/10








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