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2020 BMW R18





Da haben sich die Herren der Motorradentwicklung im firmeneigenen Museum getroffen, sie haben es ja nicht weit und fasziniert vor der R5 aus dem Jahr 1936 gestanden. Zu Recht, denn neben den Vormodellen, z.B. der R 11 mit dem ersten Rahmen aus Pressstahl, wirkt sie wie eine Ikone. Auffällig ist die Form des Tanks. Da sie von einer Rennversion (Bild unten) abgeleitet ist, besitzt sie schon eine OHV-Steuerung. Wenn man das Motorrad neben Vor- und Nachgänger sieht, begreift man sofort, warum die Herren sich dafür interessierten.


Allerdings war die Begegnung nicht erst gestern oder zur Grundsteinlegung des Prototyps der R18, sondern schon einige Zeit früher. Da gab es nämlich 2015 mit der R5 Hommage eine Konzeptstudie (Bild unten). Die hatte wirklich 500 cm3, war mit einem reparierten Motor und zusätzlichem Kompressor ausgerüstet.


Laut Pressetext steigt man mit der R18 in das Cruiser-Segment ein. Völlig vergessen oder totgeschwiegen wird dabei der erste Versuch von 1997 mit der R 1200 Classic (Bild unten).


Schauen wir uns also den zweiten Versuch an. Deutlich sind die Änderungen zum Prototypen von 2015. Kein Kompressor mehr. Stattdessen ein in dieser Kategorie üblicher, bei BMW aber noch ungewohnter Einzelhubraum. Die Zylinder sind so groß, dass man gar nicht anders konnte, als sie für einen Cruiser zu konzipieren. Wie wollte man sonst eine ordentliche Schräglage realisieren?

Auch die Dimensionierung der Abgasrohre spricht Bände. Angeblich soll es schon Kritik an deren Verdickung am Ende gegeben haben, aber auch die R5 hatte an der Stelle ihre Schalldämpfung und irgendwo müssen die Katalysatoren doch hin. Aber trotz der großen Töpfe, die mittlere Kolbengeschwindigkeit liegt bei Nenndrehzahl immer noch knapp unter 16 m/s.


Auch die dicken Standrohre vorn könnten irritieren, aber auch hier wurde bis auf die Dimensionierung die Originalität einigermaßen bewahrt. Natürlich hatte das auch für den Tank zu gelten. Nur schade, dass man sich die 'Lackierung mit Doppellinierung' extra bezahlen lässt. Natürlich muss so ein Motorrad hinten gefedert sein. Die bei BMW zumindest bis 1938 gebauten waren es nicht. Also hat man sich bemüht, den Starrrahmen optisch nachzuahmen.

Liebe zum Detail ist wirklich erkennbar. Verrückt die Idee, auch bei der R18 die Kardanwelle ohne irgendeine Rohrabdeckung laufen zu lassen und ebenso zu verchromen. Wobei hier ein wenig zu viel des Guten möglich ist. Man betont zwar den ikonischen Stil, der 'moderne Technik und authentische Materialien neu inszeniert'. sieht aber gleichzeitig ein Fülle von Extras vor, mit denen die puristische Form nachträglich verunziert werden kann.


Man geht sogar noch einen Schritt weiter, ermöglicht durch entsprechend vorgedachte Schnittstellen für Hydraulik- und elektrische Leitungen bzw. Kabelbäume die nachträgliche Montage anderer Lenker. Der verchromte Deckel vorne auf dem Motorgehäuse heißt übrigens 'Heldenbrust'. Man arbeitet schon mit Zulieferern für diverse Aluteile, handgefertigte Sitze und Auspuffanlagen.

Drei Fahrmodi "Rain", "Roll" und "Rock"

Die Elektronik ist beinahe unsichtbar gestaltet. Natürlich gibt es hier nur LED-Leuchten und sogar adapitives Kurvenlicht. Ein Beispiel für die Fahrsicherheit ist die Regelung des Motorschleppmoments z.B. bei Nässe. Sogar einen Rückwärtsgang gibt es für die schwere Maschine. Die Schaltung funktioniert, anders als früher, über eine Schaltwelle, der Tacho dagegen gleicht sehr dem Original.


Der Motor weist die Besonderheit auf, ein Vierventiler mit nur einer untenliegenden Nockenwelle zu sein. Eine sehr ökonomische Lösung und bei diesem Drehzahlniveau überhaupt nicht zu beanstanden. Ein Augenschmaus, diese Kipphebelwellen eins auf zwei und ihre Verbindung. Vieles könnte man in dem Bild oben hervorheben, aber mir hat es besonders die Schaltwelle ganz oben angetan.








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