
1978 BMW M1
Da die Serienfahrzeuge von BMW über ein gewisses Maß an Komfort und Sicherheit verfügen, sind sie für den Motorsport nur bedingt geeignet. Sicher, man kann das Serienfahrzeug verändern, aber effektiver ist wohl
doch die Gestaltung eines Rennwagens vom Zeichenbrett aus. So entsteht aus einem Mittelmotor-Motorsportprojekt ein echter Seriensportwagen, wie ihn deutsche Hersteller bis dato noch nicht
hervorgebracht haben. Die Regeln des Rennsports erzwingen allerdings den Bau einer bestimmten Serie (Homologation), in diesem Fall 400 Stück. Das Projekt lässt sich mit den vorhandenen Kapazitäten nicht
realisieren. Es wird an Ital Design (Entwurf) und Lamborghini (Produktion) vergeben. Wohl wegen finanzieller Schwierigkeiten bei der
Produktionsfirma kommt es zu Verzögerungen. Man beteiligt sich wieder stärker und vergibt Teilarbeiten an die Fa. Baur, die schon diverse Cabrio-Versionen für BMW baut.
Als das Auto 1978 das Licht der Welt erblickt, ist es für den Renneinsatz schon zu spät. Statt den Wagen in bestehende Rennformeln einzugliedern, erstellt man in Form der Procar-Serie eine neue, wenn auch nur im
Rahmenprogramm der Formel 1 angesiedelte. So erhalten ausgewählte Privatfahrer die Möglichkeit, gegen die jeweils fünf besten F1-Piloten in technisch gleichwertigen Fahrzeugen anzutreten. Die schöne Idee
scheitert nach paar Rennen an der eigentlichen Bestimmung der Profis. Stellen Sie sich vor, ein auf der Pole Position stehender Rennfahrer fällt durch ein solches Spektakel aus.
Was bleibt, ist ein besonderer Imageträger mit deutlich italienischen Designspuren. Man wird sie später z.B. im 8er-Coupe wiederfinden. Noch viel wichtiger aber ist der neu kreierte Buchstabe 'M' (M
otorsport) bis in die heutige Zeit für besonders sportliche BMW-Fahrzeuge.