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1999 Audi TT Roadster
Audi TT Saug (AJQ)/Turbo (APX) |
Motor | Reihen-Vierzylinder |
Hubraum | 1781 cm³ |
Bohrung * Hub | 81 * 86,4 mm |
Verdichtung | 9,5 / 9 : 1 |
Oktanzahl | ROZ 98-95/98 |
Motorsteuerung | DOHC |
Ventile | 5 je Zylinder |
Motormanagement | Bosch ME 7.5 |
ROZ-Anforderung | 98 - 91 |
Drehmoment | 235/280 Nm bei 1950-4700/2200-5500/min |
Leistung | 132/165 kW (180/225 PS) |
Nenndrehzahl | 5500/min |
Getriebe | Fünfgang-Front / Fünfgang-Quattro |
Lenkung | Zahnstange |
Aufhängung vorn | McPherson-Federbein |
Aufhängung hinten | Verbundlenker / 2 Quer- und ein Längsleker bei Allradantrieb |
Bremsen v/h | Scheiben vorn innenbelüftet |
Reifen | 205/55 R 16 (7") / 225/45 R 17 (7,5") |
Radstand | 2422/2429 mm |
Länge | 4041 mm |
Breite | 1764/1856 mm |
Höhe | 1349 mm |
Luftwiderstandsbeiwert | 0,32 |
Kofferraum | 220/180 Liter |
Tankinhalt | 55/62 Liter |
Leergewicht | ca. 1310/1475 kg + Fahrer(in) |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 220/235 km/h |
Baujahr | ab 1999 |
Zusätzlich | Sechsganggetriebe (später) |
'Wer offen fährt, ist offener' heißt es im Verkaufsprospekt für den TT Roadster, wenn alles so einfach wäre. Aber es zeigt die Zielrichtung, mit der solche Autos verkauft werden: Fahren Sie es und verändern Sie ihre
Persönlichkeit. Klar, dieses Auto kauft niemand aus reiner Vernunft. Bei genauer Recherche würde er auf den gemeinsamen Unterbau mit dem Golf 4 stoßen. Und der wird nun wirklich nicht gekauft, um sich zu
verändern. Übrigens stammt das Design aus Kalifornien. Über die Herkunft der Bezeichnung kann man streiten. Audi behauptet, es stamme von der Tourist Trophy, der inoffiziellen Motorrad-
Weltmeisterschaft auf der Isle of Man. Die beiden Buchstaben könnten aber auch an den legendären NSU TT erinnern. Der Audi TT hat also die Lage des Motors und seine
Achskonstruktion vom Golf übernommen. Dazu gehört auch die Verbundlenker-Radaufhängung hinten. Nur in der Allradversion kommt die modernere
Mehrlenkerachse zum Einsatz. Natürlich steht in diesem Fall weniger Kofferraum zur Verfügung. Dass man mit diesem Grundriss eine Menge tun kann, um das Vernunftauto Golf vergessen zu machen, haben
die Audi-Techniker mit diesem Wagen bewiesen. Mit dem TT Coupe haben Sie sogar die Aerodynamik auf den Kopf gestellt. Nicht mehr Motorhaube, Frontscheibe und Dach steigen langsam an, um hinten mehr
oder weniger scharfkantig abzubrechen, sondern vom Dach an sinkt die Oberkante langsam über die große Heckklappe nach hinten ab. Es ist nicht einfach, heutzutage noch etwas Neues zu präsentieren, Grund
genug für zahlreiche Preise und Ehrungen. Kultstatus erreichen auch die dunkel abgeblendeten Frontscheinwerfer. Da wir gerade beim Design sind. Ein anderes, sonst eher unscheinbares Bauteil erweckte das
Interesse auch der Innenausstatter. Durch das langgezogene Heck erhielt der Tankdeckel eine größere Bedeutung. Er ist jetzt deutlich waagerechter und man entschied sich gegen eine sonst übliche Tankklappe.
Und was man nicht verbergen kann, das sollte man betonen. So entstand ein gefrästes Aluminiumteil mit Außenring, der von sieben Inbusschrauben gehalten wird. Die achte fehlt wegen dem Scharnier. Und weil
das so gut gelang, finden sich an mehreren Stellen im Innenraum Anklänge an diese Form, die allerdings statt der Schrauben nur noch wohlgeformte Dellen aufweisen: am Schaltknüppel, an den Lüftungsdüsen,
den Schaltern und in der Mitte des Lenkrades. Sogar am Sitzgestell wird man an dieses Design erinnert, mit viel Liebe zum Detail. Da der Wagen von einem Großserienprodukt abstammt, erntet er natürlich auch
die Früchte von dessen Entwicklung. Im Laufe der Zeit erhält er den VR6-Motor, das Direktschaltgetriebe und ESP. Zusätzlich werden Vorder- und Hinterachse neu abgestimmt. Das bekommt ihm so gut, dass er gleich wieder in einigen Vergleichstests die Fahrwerkswertung gewinnt. Dabei
hatte er genau in diesem Punkt ganz zu Beginn seiner Laufbahn die größten Probleme. Man warf ihm vor, zu leicht auf der Hinterhand zu sein und dehalb Unfälle ausgelöst zu haben. Sein Coupe-Bruder erhielt sogar
einen Heckspoiler deswegen. Aber spätestens seit ESP sind diese Probleme erledigt. So kann man jetzt für deutlich über 40.000 Euro Grundpreis auch den stärkeren Motor mit
dem entsprechend schnell schaltenden Getriebe, bei mit Verbrauchswerten zwischen 7,5 und 15 Liter/100km genießen. Interessant dürfte ein Leistungsvergleich zwischen dem Vierzylinder-Turbo und dem
Sechszylinder sein. Dabei sollte man zunächst auf die 100 kg Mehrgewicht des größeren Motors und seines komplizierteren Getriebes achten. Auch kann eine fußbetätigte Kupplung bei Bedarf immer noch härter
greifen als eine automatisch eingerückte. So sind bis zu höheren Autobahngeschwindigkeiten trotz nomineller Minderleistung des einen kaum Unterschiede spürbar. Wie die unterschiedliche Höchstgeschwindigkeit
zeigt, ist ab einem bestimmten Punkt der Sechszylinder schneller. Auch dessen Verbrauch kann wegen der mehr Zylinder und dem Zusatz-Ballast nicht geringer sein. Nur der Klang entschädigt für die Mehrausgabe.
Vielleicht sollte man trotzdem dieses wirklich interessante Direktschaltgetriebe mit einem Vierzylinder kombinieren. Es gibt sogar eine Variante mit 110 kW (150 PS) bei 5.700/min, die immerhin noch mehr als 210
km/h schnell ist.
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