2016 Audi SQ7
Der Ingenieur von BorgWarner hatte Recht, es würde noch zwei Jahre dauern, ehe Turbolader mit integriertem Elektromotor
auf dem Markt sind und erst dann in die Serie einfließen. Vermutlich arbeitet die Firma sehr daran, verspricht diese Lösung doch
exakt das, was dem Turbolader bei der Leistungsentfaltung noch fehlt. Der zusätzliche E-Antrieb könnte nämlich helfen, das
Turboloch zu eliminieren.
Der SQ7 verspricht immerhin schon einen Vorgeschmack. Das SUV mit V8-TDI ist preislich hoch genug angesiedelt, um
seine Luftzufuhr gezielt und zusätzlich zu seinen zwei Turboladern noch durch einen Kompressor mit Elektroantrieb beschleunigen zu lassen.
Beeindruckend an der Drehmomentkurve unten die Konstanz von 900 Nm schon ab 1000/min.
Nun könnte man annehmen, dass dieses Drehmoment jederzeit rasch verfügbar sei, aber genau das ist durch das Problem mit dem Turboloch
gekennzeichnet und darüber gibt auch die Drehmomentkurve keinen Aufschluss. Der elektrische Kompressor kann hier vom Motormanagement entscheidend
eingesetzt werden, allerdings hier noch weit weg von der Hitze der Turbolader.
Besser wäre natürlich ein Elektromotor direkt auf der Welle zwischen Turbine und Verdichter. Allerdings kommt hier zur Temperaturentwicklung
vermutlich noch das Problem des Ankers, der die Trägheit der Welle vergrößern könnte. Theoretisch ließe sich auch das Problem noch mit einem Freilauf
lösen, aber eine Internetseite ist geduldig und die Ingenieure haben ihre Arbeit mit solchen Ideen.
Beinahe unentbehrlich ist das schon bei diesem Fahrzeug eingeführte 48V-Teilnetz. Ohne dieses wären die bis zu 13 kW für den E-Kompressor
gar nicht möglich. Denn schon bei 48 V fließen bei voller Leistungsaufnahme 270 A. Bei einem 12V-System wäre das vier Mal so viel. 06/16
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