Sie können für das gleiche Geld ihren Audi-Händler auf zweifache Weise glücklich machen. Entweder bestellen Sie bei ihm einen A6-Avant mit allen Extras und Ausstattungen, oder schlicht drei Mal in Basisausstattung. In der Werbung heißt es oft: "Drei zum Preis von Einem", hier ist es eben umgekehrt.
Und glauben Sie ja nicht, Sie müssen in der Basisversion darben. 132 kW (180 PS) sind es beim günstigsten Benziner. Der Diesel kostet mindestens 2.500 Euro mehr bei 2 kW weniger. Viel wichtiger bei einem fast fünf Meter langen und mindestens 1.700 kg schweren Auto ist jedoch der Drehmomentvergleich der 380 zu 320 Nm natürlich zugunsten des Diesel ausgeht.
Die Aufpreisliste enthält lauter Verlockungen. Der Übergang zum Dieselmotor wäre der erste 'Sündenfall'. Fast genauso teuer wäre LED- statt Halogenlicht. So etwas wird im vielleicht am ehesten vergleichbaren Volkswagen CC noch nicht angeboten. Übrigens, Leuchtweitenregelung gibts beim A6 umsonst, Fernlichtassistenz kostet nur 135 Euro, aber die soll noch etwas Entwicklungszeit brauchen.
Sparen ist bei diesem Auto wirklich schwierig. Planen Sie ruhig 950 Euro für die Lackierung ein. Es sei denn, Sie wollen sich nur zwischen Weiß und Schwarz entscheiden. Wohltuend, es gibt auch bei der A6-Limousine kein Signalrot zum Schnäppchenpreis wie beim Passat. Rot, bei so einem großen Auto.
Hat man Sie schon gefragt, ob Sie nicht gleich zum allroad quattro aufsteigen wollen? Als Grundmodell nur mit diesem fabelhaften Dreiliter-Benziner oder viel besser -Diesel zu haben. In dieser um 20.000 Euro höheren Region verschwindet sogar der Preisunterschied zwischen Benzin- und Dieselversion.
Oder diesen auch beim Kaltlauf noch vornehmen 3-Liter-Diesel im normalen A6-Avant: 7.000 Euro. Schaltgetriebe nein, zumindest mit Multitronic: 2.200 Euro. Über Sound haben wir noch gar nicht gesprochen, Bang & Olufsen: 6.000 Euro. Wer diese Aufpreisliste liest, muss denken, Audi verdient an der einfachsten Serienausstattung kein Geld.
Das Ergebnis eines gut ausgestatteten A6-Avant ist dann auch neben den Fahrleistungen zum günstigen Diesel-Verbrauch eine Vielzahl von Helferlein. Dass solch ein Auto die Heckklappe elektrisch zuzieht, das kennen wir schon vom Passat u.a. Dass aber auch noch die Gepäckraumabdeckung zum besseren Beladen elektrisch zurückweicht, ist eine neuere Erfahrung.
Mit Kameras zum Einparken sind wir ebenfalls vertraut. Dass aber die Einzelbilder so geschickt zusammengefasst werden, dass ein Bild aus einer virtuellen Kamera über dem Wagen entsteht, ist wiederum neu. Und genau das ist es, was man eigentlich braucht. Man will alles in relativer Nähe zum Auto im Blick haben.
Man kann also leicht gegen die Aufpreislisten heutiger Oberklasse-Fahrzeuge wettern, aber wer geht schon in einen Laden und ordert konsequent das Basismodell, gegen die Bedenken aller Verkäufer dort und vielleicht auch mit ausgeprägten Lieferfristen. Und erfährt endlich einmal, wie lange ein solches Auto hält, denn erfolgreich verkaufen kann man so ein Auto nie mehr. 02/12