Bald sind wir bei fünf Meter Länge angelangt, und trotzdem zählt so ein A6 nicht unbedingt zur Oberklasse, obwohl er auch von den Fahrleistungen und dem Preisgefüge her nicht mehr weit davon entfernt ist. Das geht heutzutage sogar schon mit einem Vierzylinder-TDI, der dieses geräumige Gefährt nicht nur auf ca. 230 km/h bringt, sondern dabei und noch mehr am anderen Ende der Leistungsskala kräftig spart. Da belächelt man auch die Start-Stopp-Automatik nicht. Ja, ganz so edel wie der Sechszylinder-Diesel klingt der Zweiliter nicht, aber auch das verwöhnte Ohr wird damit außer bei bestimmten Beschleunigungsszenarien durchaus zufrieden sein. Und die Beschleunigung hat man ja schließlich selbst in der Hand bzw. im Fuß. Und auch der Rest entspricht hohen Erwartungen, die man inzwischen mit Audi verbindet. Und eigentlich suchen nur besonders aktive BMW-Verkäufer in Audi-Lenkungen noch Spuren von Antriebseinflüssen. Erst recht ist keine irgendwie geartete Schwergängigkeit zu spüren. Auch das Fahrwerk geht manierlich mit den Insassen um, nicht ohne bei Bedarf auch sportlicheren Anforderungen gerecht zu werden. Man vermisst noch das famose, konzerneigene Doppelkupplungsgetriebe, das wohl noch an einzelne Modelle des Längsbaukastens angepasst werden muss. Was soll man angesichts eines Radstands von fast 3 m über die Größe des Innenraums philosophieren. Immerhin gibt es ja inzwischen sogar wieder den Kombi pardon Avant, falls der Gepäckraum nicht reichen sollte. Auffällig ist allerdings im alten wie im neuen A6 dieser absolut sachliche Stil mit entsprechend gekonnter Verarbeitung. Das einzige, was dabei auf der Strecke bleibt, ist ein wenig Wohlfühl-Haptik. Das ist dieser flusige Luxus mancher Oberklasse-Modelle aus früheren Zeiten, den der A6 eher im Keim zu ersticken scheint. 07/11