Die beiden Motoren zum Start des A2 haben zwar die gleiche Leistung, können aber unterschiedlicher kaum sein. Und der Reihen-Dreizylinder-Diesel ist auch noch bedeutend teurer als der Vierzylinder-Benziner. Immerhin trennen sie 2 Liter/100km Verbrauchsdifferenz. Die Motoren kommen genauso aus dem VW-Regal wie das Fahrwerk. Im Laufe seines kurzen Lebens werden sich noch mehr Motoren einnisten, darunter auch ein 1,2-Liter-Dreizylinder im 3-Liter-Auto. Der hat dann auch mehr Aluminium in den Achsen, während sich für den gewöhnlichen A2 nicht viel an der Radaufhängung der Polo- und Lupo-Modelle ändert. Immerhin sind diese trotz des Eisenwerkstoffs bei guter Wirkung relativ leicht. Womit wir beim Gewicht wären. Nicht selten liegen hier Welten zwischen Prospekt und Wirklichkeit. In diesem Fall kommen da je nach Ausführung 200 kg Differenz zusammen. Trotzdem ist der Wert geringer als bei der Konkurrenz. Vielleicht liegt das ja auch an den umfangreichen Möglichkeiten, den A2 auszustatten. Den Kaufpreis kann man auch beim kleinsten Audi-Modell nur als Anfangswert sehen. Man darf von einer gewissen Identität des Zubehörs mit den großen Fahrzeugen ausgehen. So kommt man in den Genuss eines Audi-Telematik-Systems mit großem Bildschirm für die Navigation. Allerdings lässt sich der Preis im extremsten Fall auch fast verdoppeln. Die Alu-Karosserie spaltet die Betrachter in zwei Gruppen. Die einen loben die vorzügliche Aerodynamik für wenig Verbrauch und/oder hoher Spitzengeschwindigkeit trotz relativ kleiner Motoren. Die anderen finden den Wagen zu breit und hoch und können sich auch nicht an das Heck gewöhnen, das eine ungewöhnliche Grundform mit einer alles andere als phantastiebegabten Ausführung verbindet. In der Konzeption des Wagens musste halt ein bestimmtes Produkt aus Querschnittsfläche und cW-Wert erzielt werden. Da die Länge deutlich unter 4 Meter liegt, baut ein familientaugliches Auto relativ hoch. Zusammen mit einem 'abgerissenen' Heck ein schwieriger Fall. Deshalb wandert die hintere Kante im Laufe der Entwicklung auch immer weiter nach unten. Vielleicht ist die gemeinsame Entwicklung der 3- Liter-Version die Erklärung für die geringe Breite. Die nur ca. 160 kg schwere und damit gut 60 kg leichtere Karosserie als herkömmlich, ist das Highlight des Autos. Zwar gibt es diesen Werkstoff schon beim A8, aber die Serie ist jetzt viel größer. Vergessen Sie (fast) alles, was Sie über die Herstellung von Blechhüllen wissen. Keine A- oder B-Säule aus zwei punktgeschweißten Blechhälften, dafür einteilige, gegossene Profile, die mit Nieten oder durch besondere Schweißverfahren mit dem Unterbau oder den Alu-Blechen mit bis zu fünffacher Dicke verbunden sind. Interessant ist auch, dass die fertige Karosserie bei ca. 200°C eine längere Zeit aushärten muss. Was nützen die tollsten Audi-Acessoires, wenn die Geräuschdämmung nicht stimmt. Auch hier ist die Firma neue Wege gegangen. Nicht das bekannte schwere Material wird verwendet, sondern offene Poren, die Luftströme und damit akustische Übertragungsmöglichkeiten brechen. Insgesamt wird auch hier Gewicht gespart und trotzdem sogar mit Dieselmotor ein durchaus akzeptables Geräuschniveau erzielt. Zum Schluss ist vielleicht die für den Kunden verschlossene Motorhaube interessant. Es gibt nur eine Serviceklappe vorn für Öl und Wischwasser. 02/08