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Formelsammlung
1965 Audi F 103
Audi (F 103)
Motor
Reihen-Vierzylinder
Hubraum (Bohrung * Hub)
1695 cm³ (80,0 mm * 84,4 mm)
Verdichtung
11,2 : 1
Schmierung
Druckumlauf, 4 Liter
Drehmoment
128 Nm bei 2000-3500/min
Leistung
53 kW (72 PS) bei 5000/min
Bauart
Längsmotor mit Frontantrieb
Getriebe
Viergang, synchronisiert, Lenkradschaltung
Radstand
2490 mm
Wendekreis
11.300 mm
Vorderachse
Querlenker, Drehstabfederung
Hinterachse
Torsionskurbeln, Drehstabfederung
Bremsen v/h
Scheiben/Trommeln, hydraulisch (Einkreis)
Lenkung
Zahnstange
Reifen
6.45 - 13 (4,5")
Länge
4380 mm
Breite
1626 mm
Höhe
1461 mm
Zuladung
417 kg
Leergewicht
1013 kg + Fahrer/in
Tankinhalt
53 Liter
Höchstgeschwindigkeit
ca. 150 km/h
Kaufpreis
ab 7690 DM
Baujahr
1965 - 1968
Hätten wir Ihnen statt dieses Audi die Heck- und Innenansicht eines DKW F102 präsentiert, Sie hätten es nur an der
Typenbezeichnung gemerkt. Ist der erste Audi nach dem Krieg wirklich nur ein DKW mit verändertem Frontgrill? Natürlich nicht. Während der DKW als letzter einer sehr langen Ahnenreihe eine feste Zuordnung
genoss, ist der Audi ein Auto zwischen den Welten. Das schlägt sich auch bei seinen Eigenschaften nieder.
Er ist kein DKW mehr, weil die Auto Union, zu der DKW gehört, 1958 von Daimler-Benz übernommen wurde und die inzwischen den bei DKW üblichen Zweitakter durch einen Viertaktmotor ersetzt hat. Er gehört jetzt
aber auch nicht mehr zu Mercedes, weil man an VW verkauft hat. Erst VW hat dann Auto Union DKW zu Audi umbenannt. Ein Viertaktmotor war offensichtlich unter dem Markennamen DKW nicht möglich.
Aber zu VW gehört das Auto noch nicht lange genug. So erleben wir ihn mit einem ausgesprochen gelungenen Grundkonzept, aber irgendwie fehlt der Feinschliff. Da kommt er z.B. nicht als normaler Viertakter daher,
sondern wird etwas hochtrabend als 'Mitteldruckmotor' bezeichnet, um damit an sparsame Diesel anzuknüpfen. Seine Verdichtung beträgt auch für Superbenzin noch beachtliche 11,2, was allerdings nicht der Mitte
zwischen 9:1 (Benziner mit Superbenzin) und 23 :1 (Dieselmotor dieser Zeit) entspricht.
Schwerer Motor fördert Neigung zum Untersteuern ...
Eigentlich müsste er sich als Drosselmotor mit allerlei Tricks der Verwirbelung im Ansaugbereich entpuppen. Tut er aber nicht. Stattdessen scheint er seine Leistung aus dem Ärmel zu schütteln. Allerdings ist die
Verbrauchseinsparung auch nicht das, was die neue Bezeichnung verspricht. Gegenüber dem Zweitakter seines Vorgängers ist der neue Motor allerdings ein gewaltiger Fortschritt.
Deutlich: Antriebseinflüsse in der Lenkung.
Da fehlt es eben offensichtlich an Feintuning. Der schwerere Motor macht den Wagen nicht gerade wendiger und die deshalb straffere Dämpfung auch nicht komfortbetonter. Offensichtlich hat Mercedes nach
euphorischem Beginn etwas die Lust an diesem Auto verloren. Allerdings bleibt der zuständige Entwickler Ludwig Kraus bei Audi und wird die Anfänge zu einer Entwicklung legen, die den Daimler-Konzern den
Entschluss zum Verkauf noch bereuen lassen wird. 04/15