Wärmepumpe 2

Uns fragt ja leider niemand, aber wir melden uns trotzdem zu Wort, wenn auch in unserem bescheidenen Rahmen. Die alte Bundesregierung hat bewusst auf den Begriff 'Wärmepumpe' in dem angeblich
umstrittenen Heizungsgesetz verzichtet.
Aber trotzdem hat sich eine Blase gebildet, in der von diesen Geräten jede Menge verkauft wurden. Dabei hätten die staatlichen Zuschüsse auch für andere Möglichkeiten gegolten, die den Bedarf zu 65
Prozent klimaneutral abgedeckt hätten.
Was ist eigentlich der Vorteil der Wärmepumpe? Da wird uns immer wieder erklärt, das sei dieser berühmte Faktor, nämlich die Fähigkeit der Wärmepumpe, aus einer kWh Strom sagen wir drei Mal so viel
Wärme zu machen.
Jetzt gehen wir einmal davon aus, dass diese Zahl für das Heizen im Jahresmittel wirklich zutrifft. Übrigens, legen Sie uns bitte nicht so fest mit den Zahlen. Wir hören jetzt schon Betreiber/innen von
Wärmepumpen gegen diese Zahl protestieren.
Die behaupten, Sie hätten mehr erreicht und könnten dies auch empirisch nachweisen. Gehen wir darauf ein, verhakt sich die Diskussion sofort und es geht nur noch darum, wie die Zahlen entstanden sind und
was eventuell nicht berücksichtigt wurde.
Lassen Sie uns beim Prinzip bleiben und versuchen, dass jede(r) uns verstehen kann. Wir ringen nämlich mit uns, ob wir in eine Wärmepumpe, eine Klimaanlage oder eine Direktheizung investieren sollen.
Und zahlenmäßig abschließend können wir das Thema ohnehin nicht behandeln.
Wo steht ein großer Teil der Wärmepumpe? Wir nehmen einen Standort draußen an, ein kleines Stück weg vom Haus. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, z.B. das Kältemittel kommt ins Haus und gibt dort
seine Wärme an das Wasser im Heizungskreislauf ab.
Oder dieses Wasser wird in den Teil außer Haus geleitet und kommt erwärmt zurück. Das allerdings bedingt einen Schutz des gesamten Wassers für die Heizung gegen Einfrieren. Schon der erste
zusätzliche Aufwand und Kostenblock.
Übrigens gibt es auch Situationen, in denen die Wärmepumpe gegen Vereisung geschützt werden muss. Ja, dann muss irgendwo elektrisch Wärme erzeugt werden, um hier abzutauen. Zusätzlich ist die
Energie für das Pumpen von Kältemittel und Heizungswasser zu bedenken.
Damit nicht genug. Verglichen mit einer Klimaanlage, die direkt die Luft in einem Zimmer erwärmt, muss das die Wärmepumpe mit dem Rohrsystem, den Heizkörpern und eventuell auch mit Fußböden tun,
alles Verluste, die weder eine Klimaanlage mit Außenanschluss noch eine Direktheizung hat.
Und dann kommt noch so ein versteckter Energiefresser in Form eines elektrischen Heizers im Boiler hinzu, der für das nötige Duschwasser über 60°C wegen der Vermeidung von Salmonellen sorgt. Da
würde die Wärmepumpe ihren günstigen Wirkungsbereich deutlich verlassen.
Es wäre überhaupt einmal gegenzurechnen, was dieses dauernde Warmhalten einer größeren Menge Wassers an Energie kostet, einschließlich des Komforts, beim Öffnen des Hahns direkt warmes Wasser
vorzufinden. Das zirkuliert und zirkuliert usw.
Dagegen könnte man Durchlauferhitzer mit angepassten Temperaturen an jedem Ort im Haus setzen, an dem warmes Wasser benötigt würde. Zusammen mit Aufklärung zur mehr Ökonomie, Warmwasser
nicht unbedingt grundsätzlich zu nutzen, könnte das vielleicht sparsamer sein.
Überhaupt kann man zwar ein hydraulisches System so gestalten, dass es sich an die Nutzung der Räume anpasst, aber es bleibt doch ein träges System. Wir jedenfalls glauben nicht, dass sich die oben
prognostizierte Verdreifachung gegenüber Klimaanlage bzw. Direktheizung in der Praxis bewahrheitet.
Und dann kommen noch die Investitionen hinzu . . . |
Lesen Sie dazu noch das demnächst erscheinende Kapitel über Experten/innen. |
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