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Unser Neuer (2)



kfz-tech.de/Pe22

Die Einstellung zum Neuwagenkauf hat sich deutlich verändert. Was waren das noch für Zeiten, als man sich einen Neuen trotz Kauf eines (gebrauchten) Hauses geleistet hat und mit dem schon in der ersten Nacht mit offenem Dach durch die Eifel gedüst ist, den Geruch von echtem Leder in der Nase.

Lange, lange ist's her. Unser voriger Autokauf war da schon deutlich von mehr Vernunft gekennzeichnet. Sehr auf den CO2-Ausstoß achtend, sogar eine Tieferlegung mit härterem Fahrwerk in Kauf nehmend. Der erheblich niedrigere Verbrauch hatte natürlich auch seine Glücksmomente.

Und diesmal? Eigentlich sind wir zum Autokauf 'gezwungen' worden, wenn man das so sagen darf. Der Alte hätte uns noch lange Jahre gute Dienste geleistet, aber VW hatte so unverschämt wenig Abfindung im Rahmen des Diesel-Skandals geboten, dass wir uns verpflichtet fühlten zu klagen.

Jetzt haben wir viel Geld, aber kein Auto mehr. Rückkauf schien uns zu kompliziert und es gab auch nicht wirklich eine Gelegenheit dazu. Außerdem war zu vermuten, dass der Preis, den man uns, wenn überhaupt, abverlangt hätte, in keinerlei Weise mit den Marktpreisen korrespondiert hätte.

Natürlich hätten wir das viele Geld gerne wieder zu VW getragen, aber die haben sich geweigert, es anzunehmen, unfreundliche Bedienung, höchste Preise und einjährige Wartezeit eingeschlossen. Da haben wir uns halt einen anderen Anbieter suchen müssen. Eines war jedoch klar, der Neue sollte ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug mit großer Batterie sein.

Nein, nicht unbedingt wegen der großen Reichweite. Es hat etwas mit unseren Sonnenkollektoren zu tun. Die Anlage ist zwar nicht groß, bringt aber im Moment mit 0,40 €/kWh noch gutes Geld. Über die 'Erhöhung' auf 0,09 €/kWh im Moment können wir nur lachen. 0,40 €/kWh sind sozusagen unser Deckel auf den 'Spritpreis'.

Im Moment zahlen wir noch etwas weniger für die kWh, aber sobald sich das ändert, klemmen wir um und laden den Sonnenstrom teilweise in unser neues Auto. Das ist relativ leicht mit einem Schalter an der Leitung zwischen Wechselrichter und Zählerkasten. Es kann dann einphasig geladen werden.

Etwas Sorge bereitet uns die Tatsache, dass der Ertrag unserer Anlage bisweilen unter den Akzeptanzwert des E-Autos fällt. Es ist deshalb geplant, die Anlage leicht aufzurüsten, was durch die maximale Kapazität des Wechselrichters relativ leicht möglich wäre. Immerhin haben wir die Anlage damals ja auch selbst montiert.

Zufällig hat unsere Anlage noch acht Jahre den Nutzen des hohen Ertrages. Wobei man natürlich anmerken muss, dass es eigentlich selbstverständlich sein müsste, dass man ungefähr das Gleiche für Strom erhält, was man bei Entnahme auch bezahlt. Für die gegenwärtige, niedrige 'Entlohnung' fehlt uns jegliches Verständnis.

So wird uns die Energiewende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gelingen. Und wenn die Personen, die sich jetzt so eine Anlage von dem/der Installateur/in ihres Vertrauens samt Speicher haben aufschwatzen lassen, nachher den Ertrag anschauen werden, könnte die Enttäuschung groß sein

Vor allem, weil unser Neuer einen Akku von 64 kWh hat. Ein wenig großsprecherhaft könnte man sagen, dass man, verglichen mit Heim-Akkus, das Geld nur für den Akku bezahlt und das Fahrzeug drumherum fast geschenkt erhält. Aber als besonderer Gag ergibt sich jetzt, dass auch die Garantie für dessen Akku acht Jahre währt.

D.h. wir können dann Hand anlegen, mit aller gebotenen Vorsicht natürlich. Der Akku ist dann kurz vor Ablauf der Garantie von uns noch einmal überprüft worden und bereit, für viele weitere Jahre möglichst allen Strom der Sonnenkollektoren aufzunehmen. Dann ist der nämlich weiterhin 0,40 €/kWh wert oder vielleicht noch mehr, je nach Entwicklung der Strompreise.

Bei unserer örtlichen Hyundai-Vertretung sind wir wesentlich freundlicher empfangen worden. Die hatten auch gleich ein vergleichsweise kleines Auto mit großer Batterie im Angebot, auch dort mit Wartezeit, allerdings nur einem halben Jahr. Mündliche Zusage: Sollte diese Frist um einen Monat überschritten werden, erhalten wir einen Leihwagen, kostenlos.

Nein, seiner vermeintlichen Schönheit wegen haben wir den Kona nicht gekauft. Im Gegenteil, als wir die Farbe änderten, weil das serienmäßige Blau des Guten ein wenig zu viel war, haben wir uns für Rot statt Weiß entschieden, weil das die Konturen nicht so stark betont.

Eigentlich hätte es der ID.3 mit 77 kWh werden sollen. Wir fühlen uns noch nicht so alt, als dass wir die erhöhte Sitzposition des Kona brauchen würden. Dann dauert da Platz nehmen eben einen Moment länger. Aber der Wagen wäre etwas schnittiger gewesen und hätte bei ungefähr gleicher Länge mehr Raum gehabt.

Mal sehen, ob mein Fahrrad im Kona Platz findet. Notfalls baue ich einen Mechanismus, bei dem die Heckklappe ein wenig offenbleiben kann. Immerhin muss man nicht befürchten, dass Auspuffgase in den Innenraum gelangen. Außerdem ist er kurz genug, um ihn leicht einparken zu können.

Da man bei uns rückwärts aus der Einfahrt auf eine relativ belebte Straße setzen muss, hätte man sich den Warner vor Querverkehr gewünscht, aber der hätte ein deutlich teureres Paket vorausgesetzt. Auch mit dem serienmäßigen Halogenlicht kann man nicht so ganz zufrieden sein.

Egal, 38.900 € sind genug und deutlich mehr, als wir für unseren letzten Neuen bezahlt haben. Auch stellt es den größten Preissprung von einem zum nächsten Neufahrzeug dar, obwohl die Zeitspanne diesmal deutlich kürzer ist. Und da ändern die 4.500 € an BAFA-Prämie auch nichts dran.

Ja, wir kommen ins nächste Jahr und verlieren dabei 1.500 € an Prämie. Allerdings ist der Hype im Moment so groß, dass 'unser' Auto kurz nach der Bestellung schon wieder um knapp 4.000 € teurer geworden ist. Noch Anfang des Jahres hätten wir nicht im Traum daran gedacht, uns in diesen Wettbewerb der Inflation zu begeben.

Wir sind auch keine überhasteten Käufer von Wärmepumpen, glauben nicht so recht an die Berechnungen der Hersteller, so toll sie auch hergeleitet sein mögen. Wir bleiben beim Gas, weil unsere Heizung vermutlich genau dann erneuerungsbedürftig sein wird, wenn über das bestehende Netz Alternativen angeboten werden.

Denn irgendwo muss der irgendwann hoffentlich vorhandene Überschussstrom doch hin oder? Dann wäre der schlechte Wirkungsgrad zum Wasserstoff bzw. einem anderen daraus zu gewinnenden Gas egal. Und Deutschland könnte sowohl das Gasnetz als auch die vorhandenen Gasspeicher nutzen.

Apropos Wärmepumpe. Auch die hätten wir im Kona mitordern können, 'nur' 1.500 € Aufpreis. Sie können uns schelten, aber das haben wir nicht gemacht. Denn wir brauchen das Auto hauptsächlich für Kurzstrecken, bei denen mir der Verbrenner hauptsächlich im Winter jedes Mal leidtat.

Da ist eine Wärmepumpe völlig sinnlos, weil sie als Hauptaufgabe auch die Verteilung von Kühlmittel zur Aufgabe hat. Aber nach einem Kaltstart gibt es nichts zu verteilen, es sei denn, Sie klimatisieren vor. Wollen wir nicht. Wir sind froh, zum Bäcker und Supermarkt für unseren meist wöchentlichen Einkauf zu kommen.


kfz-tech.de/Ye27







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