Starkstrom-Steckdose

Wir hatten in unserem gebraucht gekauften Haus den großen Vorteil, dass die Vorbesitzer eine fünfadrige Leitung bis in die Garage haben verlegen lassen. Vermutlich war geplant, hier einmal eine größere
elektrische Maschine betreiben zu können.
Am Ende einer solchen Leitung direkt aus dem Zählerkasten ist eine sogenannte Starkstrom-Steckdose angeordnet. Hier ist uns nun von Beginn an möglich, unser Elektroauto zu laden, ohne eine Wallbox
montieren lassen zu müssen.
Was man braucht, ist nur ein Kabel, das auf der einen Seite an die Starkstrom-Steckdose und auf der anderen ans Auto passt. Es hat eine Anzeige mit einfach gehaltener Bedienung für die Höhe des
Ladestroms und nur einen Bruchteil des Geldes für eine Wallbox gekostet.
Beim Kauf muss man aber sicherstellen, dass es sich um den richtigen Stecker handelt. Es gibt nämlich solche für maximal 11 kW und andere für 22 kW, mit denen man sein E-Auto in Betrieben oder an
öffentlichen Ladesäulen anschließen kann.
Auch ist auf eine mögliche Erwärmung der Zuleitung für die Starkstrom-Steckdose zu achten. Die ist bei uns nur mit 5 x 1,5 mm2 ausgeführt, wird aber trotzdem auch nach längerem Laden mit
11 kWh nur ein wenig warm. Wir haben das wirklich getestet.
Überhaupt sind größere Ströme im Haus als mögliche Gefahrenquelle nicht zu verachten. Obwohl nie die Sicherung herausgefallen war, verbrannte die 230V-Steckdose für die Waschmaschine, was man
übrigens von außen nicht sehen konnte. Wir haben sie gegen eine geeignetere ausgetauscht.
Dies könnte z.B. in Betracht kommen, wenn jemand das E-Auto mit dem Notladekabel auflädt. Da kann es sein, dass die in Betrieb genommene Steckdose sich für den Dauerbetrieb mit 16 A als nicht
geeignet erweist. Austauschen, bevor es schwelbrennt.
Wenn man nicht sicherstellen kann, dass so eine Steckdose für Dauerstrom 16 A
geeignet ist, besser auf 10 A (2,3 kW) herunterregeln. |
Jetzt warten wir allerdings auf das Zeitalter des Hin- und Herladen ins Netz und zurück. Vermutlich wird dafür zwingend eine neuartige Wallbox nötig sein. Kommt dafür nur ein(e) Elektriker/in infrage, taucht die
Frage auf, ob der/die sich mit einem Kabel 5 x 1,5 mm2 zufrieden gibt.
Wenn, wie zu erwarten, sehr wahrscheinlich nicht, ist der Vorteil der schon vorhandenen Starkstromleitung dahin. Da muss dann schon sehr oft hin- und hergeladen werden, ehe die zusätzlichen Kosten wieder
im Kasten sind. Allerdings, vernünftig wäre dann schon ein größerer Querschnitt.
Ausweg: Man montiert die Wallbox vor, entfernt das alte Kabel und kauft neues mit mindestens 5 x 4 mm2 und verlegt das mit beiden Enden offen dort, wo das alte Kabel lag. Dann bräuchte
der/die Elektriker/in es nur noch anzuschließen. Ob der/die dann aber überhaupt noch kommt, ist eine andere Frage.
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