Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
 F7 F9



Reiselimousinen



kfz-tech.de/Ye24

So langsam kristallisiert sich eine Vorstellung heraus, was wir eigentlich von einem ausgewachsenen Elektroauto erwarten. Und das kann doch wohl nicht das SUV sein. Nun gut, beim Verbrenner war das möglich, weil der fast gänzlich die Nachteile des SUVs abdeckte.

Jetzt geht das aber nicht mehr. Es nützt nur bedingt, einen größeren Tank einzubauen, vor allem, weil der nicht mehr so billig ist wie dazumal. Und auch die größere Batterie muss, einmal auf Strecke, um genau den Betrag aufgeladen werden, den man verbraucht hat.

Im Gegenteil, die größere Batterie ist auch noch schwerer. Zum Glück macht sich größeres Gewicht auf der Autobahn nicht so stark bemerkbar, wie man es vielleicht befürchten könnte. Nein, eine Reiselimousine sollte neben Platz noch zwei besondere Eigenschaften besitzen, nämlich eine geringe Querschnittsfläche und einen sauguten cW-Wert.

Neben Tesla haben besonders die Leute von Mercedes das schon längst begriffen. Die treiben die Sache bei Prototypen sogar noch auf die Spitze, indem sie dem Fahrzeug die Möglichkeit geben, sich nach hinten zu verlängern. Im Prinzip heißt das, durch mehr Länge und entsprechende Gestaltung noch bessere Aerodynamik.

Nun ist aber doch auch eine Mercedes-Garage mal zu Ende, und solche Autos für viele Situationen bei starrem Ausfahrheck einfach zu sperrig und bei einfahrbarem zu wenig freien Raum übrig lassend. Nein, man muss schon bei den Grundmaßen bleiben, wobei der EQS naturgemäß deutlich über diese hinausragt.

Es ist also ein tolles Auto, eignet sich aber auch angesichts seines hohen Preises nur als Maßstab für andere Fahrzeuge. Geben wir eine Klasse tiefer zum EQE. Der sieht so schlecht nicht aus, aber der cW-Wert fällt auf 0,22. Auch nicht schlecht. Aber darf man ab jetzt nur noch hoffen, bei gleichem cW-Wert den Kaufpreis senken zu können?

Muss man nicht, denn die Koreaner sind aktiv und bringen überraschend zwei völlig verschiedene Modelle auf gleichen Plattformen zu sehr vergleichbaren Preisen auf den Markt. Und siehe da, ein Elektroauto mit einer Höhe von knapp unter 1,5 m ist möglich. Da scheint in der Plattform die Batterie besonders dünn zu sein.

Der Mercedes ist 15 mm höher, nur das Model 3 von Tesla schlägt den IONIQ 6 um gut 5 cm. Die größere Breite des Mercedes von 8 cm ist zwar vielleicht gut für den Komfort, aber wiederum ungünstig für die Aerodynamik, während das Model 3 nur wenig breiter ist als der Hyundai. Die Länge wächst sogar noch bei Tesla zu Hyundai von 16 cm auf fast 20 weiter zum EQS.

Und jetzt fällt uns zunächst das Leergewicht des Mercedes von 2.385 kg verglichen mit dem Hyundai mit 1.850-1.908 sehr auf, wobei wir nicht beurteilen können, inwieweit die nutzbaren 89 kWh der Batterie dazu beitragen, also 11,6 mehr als beim Hyundai daran beteiligt sind. Auch wissen wir nicht, ob wir jetzt bei Letzterem von nutzbarer Kapazität ausgegangen sind.

Auch der Tesla mit 1.610-1.927 kg lässt sich nicht vergleichen, weil das die für uns einzig verfügbaren Werte von Wikipedia sind, von denen natürlich eher der größere Wert gilt, es aber bei Tesla kein Long-Range Modell mit nur einem Motor zu kaufen gibt. Der Tesla darf allerdings bei 5 kWh mehr Kapazität trotz 16 cm weniger Länge als der etwas leichtere gelten.

Und dann schlägt der IONIQ gnadenlos zu, denn er hat mit 800V die bessere Ladetechnik, die eigenartigerweise bei Mercedes im Moment nur dem EQS vorbehalten bleibt. Zur Ehre von Tesla muss man aber sagen, dass bei den derzeitigen Ladesäulen der Unterschied zwischen ihm und dem Hyundai zumindest im Winter eher marginal ist.

Kriegt aber letzterer seine Vorheizung in den Griff, was über Over-The-Air Update möglich ist und entwickelt sich die Ladelandschaft weiter, dann wird der Vorteil der 800V-Technik vielleicht doch spürbar werden. Immerhin spricht man von bis zu 350 kW.

Und dann mal eben noch die Preise: Mercedes ab 66.420 €, Tesla (mit zwei Motoren) 53.990 € (nach Preissenkung) und Hyundai 50.100 € (einschl. Wärmepumpe). Bei der Leistung zieht natürlich der Tesla mit seinen zwei Motoren davon, während sich Mercedes und Hyundai gleichen wie ein Ei dem anderen.

Dass die meisten Leistungsangaben nicht viel besagen, zeigt die Tatsache, dass Mercedes als Spitzenleistung 180 kW (245 PS) angibt, als Dauerleistung aber nur 109 kW (148 PS). Zugunsten dieser Firma wäre noch diese wunderschöne Inneneinrichtung samt Armaturenbrett anzumerken, gegen die weder Hyundai und noch weniger Tesla ankommt.


kfz-tech.de/Ye225







Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller