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Fernere Zukunft?



kfz-tech.de/Pe217

Gestern Abend war ich in Weisweiler anlässlich der Präsentation des neuen Hyundai Ioniq 6. Nun, der Ort wird Ihnen nicht viel sagen, vermutlich auch nicht, dass er zu Eschweiler gehört. Aber, in Bezug auf Umweltschutz ist er vielleicht doch bedeutsam.

Es gibt dort nämlich ein Kohlekraftwerk und eine Müllverbrennungsanlage nebeneinander. Irgendwann habe ich dort eine Führung mitgemacht und man hat uns erklärt, wie man nach der Verbrennung mit den übrigbleibenden Gasen und Stoffen umgeht.

Ganz am Ende entsteht eine geringe Menge hochgiftiger Schadstoffe, die man echt luftdicht in Silo-Transportern ins Ruhrgebiet schaffen und dort in einem ehemaligen Bergwerk verklappen muss. Der entscheidende Satz kommt aber erst jetzt.

Denn, was so eine Müllverbrennungsanlage im ganzen Jahr verarbeitet, das schafft das Kohlekraftwerk nebenan in einer Woche. Das ist dann zwar kein Müll, sondern aufbereiteter Erdaushub, aber von den ganzen Nachbehandlungen der MFA keine Spur.

Weisweiler steht sozusagen für das Dilemma beim Umweltschutz in Deutschland, solche Dinge in eine deutlich bessere Zukunft zu überführen und da ist das E-Auto schon ein Hoffnungsschimmer, vielleicht nicht nur beim Ausstoß von CO2.

Ich habe gefragt, warum man den Ioniq 6 nicht noch ein wenig stärker in den Vordergrund rückt, ihn beispielsweise mit seinem cW-Wert von 0,21 neben einen Mercedes EQS mit 0,20 stellt, natürlich dabei den bis zu dreifachen Preis erwähnt.

Danach neben einen Mercedes EQE mit 0,22 und dem vielleicht knapp doppelten Preis. Beide Mercedes hätten allerdings noch etwas mehr Kapazität, aber schon dem EQE fehlt dann die tolle 800V-Technik des Ioniq 6, einer Reiselimousine im Mittelklasse-Format.

Wenn wir schon alle umsteigen müssen, dann doch bitte noch irgendwie bezahlbar. Und genau das erfüllt der Neue. Man muss nur die geschickt zusammengestellte Preisliste genau studieren und vielleicht hier und da etwas ausklammern.

Z.B. die Rücksicht per Kamera, wobei man sich allerdings zwei Blenden aus Kunststoff in dem schönen Armaturenbrett einhandelt. 'Nobody is perfect', aber wir könnten einer glorreichen Zukunft entgegen gehen. Was aber ist, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind auch nicht weht?

Ganz einfach: Einerseits gibt es dann vielleicht noch mehr funktionierende, nicht zu viel Energie verschwendende Vernetzung im Weltmaßstab, anderseits sind wir dann vielleicht näher am 100 Prozent Bestand an E-Autos.

Und während jetzt die städtische Versorgung einer Fahrschule mit sechs E-Autos nicht das Laden garantieren kann und die Subventionen für Solarstrom viel zu gering sind, wird dann endlich einmal das Potential der Millionen von E-Autos genutzt?

Wenn wirklich die meisten nicht mehr als 60 km pro Tag fahren, dann schlummern da doch unglaubliche Möglichkeiten der Speicherung, nicht gerade über Monate vom Sommer zum Winter, aber über Tage hinweg schon.

Dann geben Sie nur kurz ein, wann Sie wieviel Strom Sie gerne im Akku hätten und den Rest regelt die Elektronik. Gewiss, die Politik scheint im Moment noch viel zu viel Respekt vor so vielen Geld verdienenden zu haben, aber das muss sich dann eben schleunigst ändern.

Gewiss, die Frage, wie wir im Winter heizen, beantwortet dieses Kapitel nicht. Da ist vielleicht doch Wasserstoff nötig, der über das Gasnetz geschickt oder in schnell anlaufenden Gaskraftwerken verbrannt wird. Oder Wärme, die sich bei sehr guter Isolation über lange Zeit speichern lässt.

Ja, E-Fuels brauchen wir auch, weil sich z.B. eine halbe Million Fahrer/innen von Porsche-Oldtimern nicht mit einer schlagartigen Entwertung ihrer Fahrzeuge abfinden werden. Aber die müssen die dann, wie einst, nur diesmal mit dem E-Auto in Apotheken holen, denn Tankstellen wird es nicht mehr geben.

Und was hat das mit dem Ioniq 6 zu tun? Der kann immerhin mit bidirektionalem Laden bestellt werden. 3,6 kWh sind da schon eine ganze Menge. Die könnten in etwa abends ein Haus versorgen, wenn man nicht gerade heizen muss oder ein Menü für soundso viel Personen anrichtet.


kfz-tech.de/Ye224







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