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E-Auto und Kurzstrecke



kfz-tech.de/Pe221

Diesmal richtet sich unser Appell an Leute, die das Auto wegen vieler Kurzstreckenfahrten benutzen, also eher älteres Publikum, Eltern, die ihre Kinder transportieren oder Betuchte, die nicht daran denken, mit ihrem Rolls auf (Geschäfts-) Reise zu gehen.

Warum wäre denn für diese sehr inhomogene Gruppe der Umstieg auf ein E-Auto so wichtig, mehr noch als für Familien, die Ersatz für ihr Erstauto suchen, das für den Urlaub und für den vielleicht etwas längeren Weg von und zur Arbeit benutzt wird.

Warum also gerade z.B. beim Zweitwagen, wo da doch so oft ein Gebrauchter für kleines Geld gekauft wird. Es ist die Kurzstrecke, die aus einem Verbrenner eine gewisse Gefahrenquelle macht, wobei der Benziner noch ungünstiger ist als der Diesel.

Verrückt, dass ausgerechnet Letzterer noch viel schneller von der Bildfläche verschwindet. Haben Sie gewusst, warum sich Taxifahrer bzw. deren Unternehmen immer eher für einen Diesel als für einen Benziner entschieden haben, obwohl der meistens teurer war?

Nein, hier war nicht nur der geringere Verbrauch entscheidend, sondern die größere Haltbarkeit beim Kurzstreckenverkehr. Darauf läuft es nämlich hinaus, wenn ein Taxi oft sehr lange auf seinen nächsten Einsatz warten muss, manchmal sogar nur zum kurzen Weiterfahren in der Warteschlange gestartet wird.

Man kann die Verhältnisse in einem Benzinmotor beim Kaltstart gar nicht drastisch genug darstellen. Die sind auch der Grund, warum solche Motoren in der Vergangenheit oft schon bei 35.000 km im Kurzstreckenverkehr fertig waren.

Bei extremster Behandlung nannte man solche Fahrzeuge in den Werkstätten auch 'Landarztwagen', also einen Kilometer fahren und dann eine halbe oder ganze Stunde stehen. Da kann man nur den Gattungsbegriff 'Verbrennungsmotor' ins Gedächtnis zurückrufen.

Der lebt von einer gewissen Temperatur. Was alleine eine Ölpumpe mitmacht, wenn sie gezwungen wird, zähes Öl durch ein verzweigtes Leitungsnetz mit geringen Querschnitten zu pumpen. Oft muss sie durch das Überdruckventil entlastet werden.

Was aber im Umkehrschluss heißt, es wird nicht oder nicht ausreichend geschmiert. Und dann kommt das Benzin hinzu, oft eher etwas zu viel davon für sicheres Anspringen. Hätten Sie gewusst, dass wir früher mit Benzin Teile gesäubert haben?

Genau genommen vom Öl befreit haben. Also das Zuviel an Benzin spült dann auch noch das Zuwenig an Öl weg. Nein, oft eben nicht weg, sondern in den Ölsumpf. Der Ölstand steigt und der/die unbedarfte Besitzer/in freut sich.

Natürlich zu Unrecht, denn eigentlich gehört dann die komplette Ladung gewechselt. Man könnte Glück haben und der Benzinanteil verdampft. Aber dazu bräuchte es bis zu 200°C. Woher nehmen, wenn das Fahrzeug dauernd im Kurzstreckenverkehr läuft.

Dann die sich bildenden Verkokungen, z.B. in den Ansaug- und Abgaskanälen, die den Wirkungsgrad zusätzlich zu beginnenden Schäden verschlechtern. Man kann es zusammenfassen: Es ist ein Wunder der Ingenieurskunst, dass Motoren dies überhaupt so lange mitmachen.

Jetzt könnten Sie natürlich mit Recht die Frage aufwerfen, ob sich denn an der Abgassituation in den letzten Jahrzehnten nicht Entscheidendes getan hat? Ja, hat es. Sogar galt der Benziner schon relativ früh gegenüber dem Diesel als Musterknabe.

Das Stichwort gibt der 'lambdageregelte Katalysator'. Aber schauen wir uns den doch einmal etwas genauer in Bezug auf seine Qualitäten im Kurzstreckenverkehr an. Da ist zunächst die Lambdasonde. Wir haben einmal gemessen und herausgefunden, dass sie erst ab 300°C arbeitet.

Gewiss, sie ist mittlerweile beheizt, aber vernünftig arbeiten kann sie nur in Verbindung mit dem Katalysator. Der braucht genau das Gemisch von Luft und Kraftstoff, das die Lambdasonde in Verbindung mit dem Steuergerät einstellt.

Aber er fängt bedauerlicherweise erst bei ca. 450°C an zu arbeiten. Da nutzt nicht viel, was die Lambdasonde für ihn tut. Solange der Kat also unterhalb dieser Temperatur bleibt, ist das Auto zwar eine elektronisch geregelte, aber immer noch Dreckschleuder.

Schauen Sie einmal unter Ihr Auto, z.B. in der Werkstatt und versuchen Sie dort einen Kat mit Stecker zu finden, also einen beheizten (Bild oben). Sie werden wenig Glück haben. Geplant war er einmal, es gab auch Prototypen (Bild oben), aber irgendwie ist er wegrationalisiert worden.

Na, hätten Sie gedacht, dass wir jede Menge Argumente für das E-Auto finden würden, ohne es auch nur ein einziges Mal zu erwähnen?







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