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Batteriezellen von VW



kfz-tech.de/Ye245

Wir nehmen jetzt für uns in Anspruch, das Wichtigste aus diesem Gespräch herauszuholen. Wer will, kann sich ja die 1,5 Stunden antun. Interessant ist es bestimmt.

Beginnen wir bei dem Einfachsten: Auch hier wird wieder aus einigermaßen berufenem Munde bestätigt, dass wir mit dem ID.2 2025 definitiv rechnen können und es danach wohl auch noch einen ID.1 geben wird.

Warum kommt der ID.2 gerade in dieser Gesprächsrunde vor? Weil er wohl der erste Wagen aus dem VW-Konzern sein wird, der mit der Einheitszelle ausgestattet sein wird. Es ist ja schon bekannt, dass dies später bis zu 80 Prozent der Konzern-Fahrzeuge betreffen wird.

Was ist eine Einheitszelle? Maßgeblich scheint die Länge von 26 cm zu sein. Es gibt auch eine Breite von 10 cm, aber bei der Höhe von 3 bis 3,5 cm ist man wohl etwas flexibler. Wichtig hierbei ist die Zukunftssicherheit, also keine Festlegung auf eine bestimmte Chemie wie NMC oder LFP.

Es wäre somit auch eine Einheitszelle als Feststoffbatterie möglich, wenn sie denn kommt. Irgendwelche Anschlüsse werden auf die Seiten verlegt, um z.B. die Zelle von oben und unten kühlen zu können. Man nimmt sich vor, ein eventuelles Durchbrennen nicht nur zu verzögern, sondern ganz ausschließen zu können.

Wärme schnell abführen zu können, ist übrigens ein Kriterium zur Verbesserung der Schnellladefähigkeit. Auch die Einsparung von Gehäuse soll die Einheitszelle beherrschen. Sie soll also nicht in ein zusätzliches Modul verbracht werden, sondern direkt in das große Pack.

Warum ist die Höhe nicht so exakt festgelegt? Weil je nach Anforderung so eine Zelle sich etwas ausdehnen können muss und dafür würde dann Raum in der Höhe geschaffen werden. Von der Fertigung her sind allerdings die Anforderungen an die Höhe sehr streng.

Es geht schließlich um die Beschichtung von Aluminium- oder Kupferfolie mit einem Pulver, das zwar heutzutage immer noch Lösungsmittel enthalten muss, aber die für die Anode und die Kathode natürlich unterschiedlich ist.

Bei der Anode bleibt es unklar, aber bei der Kathode ist eine weitere Firma beteiligt, mit der man jedoch ein Joint Venture hat. Der Prozess ist insofern schwierig, weil diese Folie mit 60 bis 70 m/min durchläuft und es dabei auf eine Dickenvarianz von wenigen Zehntel Millimetern ankommt.

Klar, wenn am Ende 2.500 m aufgewickelt werden und erst dann die Lagen entsprechend 50 bis 80 Schichten im Gehäuse der Einheitszelle bilden, kann sich eine falsche Beladung schon auswirken. Eher zu wenig geht auch nicht, denn dann leidet die Kapazität.

Wozu tut man sich das in Form eines Auftrags an die Tochterfirma PowerCo an? Einheitszelle heißt auch Einheitsfertigung, schon längst bekannt in der Automobilindustrie z.B. bei der Ausrüstung von Fabriken im Ausland mit immer gleicher Ausstattung, in Deutschland z.B. trotz hoher Lohn- und Gebäudekosten wettwerbsfähig zu bleiben.

Ob man mit der Einheitszelle schon unabhängiger von den stark variierenden Preisen für die Rohstoffe wird, das darf getrost noch bezweifelt werden, denn die erste Zellfertigung, die nächstes Jahr in Salzgitter anläuft, wird noch sehr konventionell bleiben, bis man die Anlaufschwierigkeiten überwunden hat.

Wo wird es noch Zellfertigung geben? In Valencia (Spanien), wo man im Gegensatz zu Salzgitter durch den frühen Start dort direkte Subventionen abgreifen konnte und in St. Thomas (Kanada), wo so viel wie in den anderen beiden Standorten zusammen gefertigt werden wird und man auf erhebliche Subventionen pro Stückzahl hofft.


Und wie vermeidet man bei ZF die Reibung und den Verschleiß am Kommutator und gewinnt auch noch an Baulänge? Indem man dort auf das Prinzip der Induktion setzt. Keine Reibung von Kohlebürsten, sondern eine Art Fühler, dessen eine Seite innerhalb und die andere außerhalb eng an dem ehemaligen Schleifring vorbeistreifen.

Also keine Berührung oder Reibung und trotzdem eine Übertragung von Strom auf ein drehendes Teil. Was durch die Induktion vielleicht verloren geht, wird durch die fehlende Reibung gewonnen. Keine Seltenen Erden nötig, geopolitisch unbedenklich, weil die Rohprodukte auf kürzeren Wegen zu beschaffen sind.







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