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Grundlast



Der erste VW, der zusammen mit entsprechender Wallbox bidirektional laden kann.

Wissen Sie, wofür wir in dieser Corona-Krise echt dankbar sein sollten, das ist ganz klar die Technik, die fast jedem Haushalt zur Verfügung steht. Jetzt stellen Sie sich doch einmal allen Ernstes vor, wir hätten nur Plattenspieler, Tonbandgerät und dieses z.T. grausame Fernsehprogramm, egal ob viele Sender mit minderwertiger Ware oder sehr wenige mit nur wenig höherwertiger.

Welch ein Segen, dass man, zwar mit etwas Einschränkung, aber doch so oft man will, seine Freunde/innen treffen kann. Freilich, es ist nicht das Gleiche, als wenn sie einem gegenübersitzen würden oder man mit ihnen etwas unternehmen könnte, aber man kann sich doch wenigstens unterhalten, bei Bedarf sogar den ganzen Tag.

Warum erwähnen wir das und was hat das mit Kfz-Technik zu tun? Da muss man etwas weiter ausholen und zunächst über die Veränderungen aufgrund des Klimawandels sprechen. Keine Angst, das geht schnell, denn es betrifft für unser Thema nur die Kraftwerke, wie oben schon angedeutet solche, die für die Grundlast verantwortlich sind. Auch das wird im Moment zu wenig gewürdigt.

Es müsste einmal betont werden, wie wichtig eine verlässliche Grundlast ist. Stellen Sie sich ein Aluminiumwerk vor, das auf jeden Fall die Nacht durchproduziert, nicht zuletzt, weil da der Strom günstiger ist. Die Herstellung braucht viel Strom, sogar noch, wenn wieder eingeschmolzen wird. Es ist für uns Laien auch gar nicht klar, wie wenig so ein Werk bezahlt und ob es überhaupt eine Nachtabsenkung gibt.

Aber jetzt denken Sie so ein System einmal ohne Grundlast, denn immerhin wollen wir ja z.B. Braunkohlekraftwerke so schnell wie möglich abschalten. Da teilt der Stromlieferant dem Alu-Werk mit, man müsse die Strommenge diese Nacht reduzieren, denn sie sei außergewöhnlich windstill, auch auf See. Können Sie sich so etwas vorstellen. Der Kunde reagiert giftig, weist auf die zu bedienende Lieferkette einschließlich Blechherstellung und Autoherstellern hin.

Was also tun, um die fehlende, verlässliche Grundlast zu ersetzen. Die Sache mit den Pumpspeicherwerken hat sich wegen Platzmangel und Bürgerprotesten schon erledigt. Strom beizeiten in Wasserstoff umwandeln und wieder in Strom, vom Wirkungsgrad her schlimmer geht es nicht. Und bevor man jetzt ungeheure Mengen an zusätzlicher Batteriekapazität aufbaut, sollte man sich an die wachsende Flotte von E-Autos erinnern.

Was bedeutet das? Die größeren Batterien in Fahrzeugen nehmen zu. Das Laden zuhause erscheint immer attraktiver, weil inzwischen auch kostengünstiger als z.B. an DC-Chargern. Warum die Millionen in zusätzliche oder alte Batterien stecken, wenn es doch für die ohnehin viel Geld investierenden Besitzer von E-Autos gerade mit großen Batterien ein Zubrot ergeben könnte. Aber dazu müsste deren Fahrzeuge heute schon ein kleines aber feines Extra haben, nämlich die Möglichkeit zur Entnahme aus der Batterie. Hyundai kündigt das gerade an für den Ioniq 5, aber leider liefert die Schnittstelle noch viel zu wenig Strom.

Dabei wäre es so wichtig im Sinne von nachhaltigem Wirtschaften, wenn E-Fahrzeuge heute schon mit einer solchen Schnittstelle ausgestattet würden. Und da der Gesetzgeber im Moment ohnehin sehr stark in den Absatz von E-Autos eingreift, wäre die Verpflichtung zu so einer Schnittstelle eine wichtige Sache, auch wenn die zugehörige Technik des exakt bestimmbaren Zurückladens ins Netz z.B. erst in 5 Jahren käme.

Denn eins ist sicher, müssten dann die Fahrzeuge umgerüstet werden, um solch eine Technik zu ermöglichen, dann ist dies mit Sicherheit teurer als der mögliche Verdienst bis zum Ende der Standzeit. Dann müsste der Staat wieder eingreifen und subventionieren, um nach Abschalten von Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen für eine sichere Stromversorgung auch für nächtlich betriebene Aluminium-Hersteller zu sorgen. Sie sehen, für das E-Zeitalter sind wir rein technisch noch nicht so gut gerüstet wie für diese Corona-Pandemie.







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