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 Einer zieht durch


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Wie wäre es, wenn wir den Spruch: 'Das Eine tun und das Andere nicht lassen' einmal auf Tesla anwenden würden? Wie man deren Aktivitäten so aufspalten kann? Ganz einfach, man lässt den ganzen Schnickschnack weg, der über dieser Marke liegt.

Als Erstes schmeißt man das Röhrenprojekt und die Marsmission über Bord. Dann widmet man sich den Tesla-Jüngern/innen, vergisst deren Lobeshymnen über Allrad und Beschleunigung und ihr Interesse an Nebensächlichkeiten. Jawohl, eigentlich ist FSD für Autonomes Fahren eine solche, zumindest in ihrem derzeitigen Zustand.

Dass etwas benutzt wird, heißt noch lange nicht, dass man es auch braucht.

Die Möglichkeiten der Software Over The Air behält man natürlich, nicht jedoch die meisten derzeitigen Inhalte. Welche(r) normale Autofahrer/in tanzt im Trippelschritt vor dem Auto in Erwartung des neusten Updates. Da muss man ja enttäuscht werden. Und dann auch noch vor der youtube-Gemeinde das als Gewinn darstellen.

Nein, fürs reine Autofahren ist das keiner, ebensowenig, wie die übermäßigen Forderungen an die Software, etwa eine Reise von Stuttgart bis Gibraltar einschließlich einer dafür geeigneten Ladestrategie. Warum muss das im Auto möglich sein? Soll dabei demnächst auch noch die zu erwartende Belegung mitberücksichtigt werden?

Irgendwie fährt der Zug der Erwartungen in die falsche Richtung. Und alle fahren mit. Nur hat man bei Tesla den Eindruck, dass das Grundkonzept so gewählt wurde, dass dessen Konturen nicht verwässert wurden. Vermieter/innen von Elektroautos beklagen heftig, dass die Fahrzeuge zu oft in der Werkstatt stehen, wegen Software-Bugs, Updates, nicht zu findender Fehler, mangelnder Teile.

Tesla mag solche Probleme auch haben, allein die Kunden/innen scheinen davon inzwischen nicht so viel zu bemerken wie bei den anderen. Vielleicht sind die Mängel von weniger störender Art, etwa das Singen der Motorlagerung aus früheren Zeiten. Sicher, der Motor hatte einen schwerwiegenden Defekt, aber der Wagen fuhr noch, bis ein neuer bestellt bzw. eingebaut wurde.

Vielleicht kann man den größeren Verlass auf Tesla am besten an dessen Ladesystem erklären. Es existierte doch schon, als fast alle anderen sich zu Ionity zusammenschlossen. Warum hat man nicht direkt auch das beste von Tesla gleich mitkopiert, nämlich die Lademöglichkeit ohne Karte bzw. Smartphone? Warum stockt überhaupt gerade jetzt der Aufbau der Lade-Infrastruktur?

Tesla feiert gerade in Grünheide eine Art Einweihung, proklamiert, dass man in der Fabrik so viele E-Autos produzieren kann, wie 2020 in der gesamte EU verkauft worden seien. Bei VW kriegt man kalte Füße, führt ein riesiges Monitoring durch und beschließt, Wolfsburg zusätzlich zu Zwickau und Emden umzubauen. Dabei weiß man von Grünheide mindestens schon seit 1,5 Jahren.

Der Weg von Tesla erscheint gradliniger. Nicht, dass wir Fans der Marke wären, gar einen besitzen würden. Aber wenn man einmal den ganzen Medienrummel auch um die Person Elon Musk beiseite räumt, tritt doch der klarste Erfolg bei der Vorgehensweise ausgerechnet beim Neuling der Auto-Branche hervor. Und sogar die Spaltmaße und Farbangleichungen scheinen besser geworden zu sein.

Nicht er bietet der Bundesregierung an, sein Ladenetz für Nicht-Teslas zu öffnen. Nein, die fragt ihn, ob das vielleicht möglich wäre und wie viel sie dafür bezahlen darf. Noch bevor eine solche Möglichkeit ohne Verärgerung der Tesla-Klientel überhaupt sichtbar wird, startet schon das nächste Projekt: ein Schnellladenetz für Deutschland, das an bestimmten Punkten mit Bestehendem heftig konkurriert.

Man kennt solche Aushebelungen der Marktwirtschaft in Deutschland schon. Eigen investierte Anlagen stehen dann solchen mit staatlichen Hilfen gegenüber. Heftige Proteste derjenigen, die wir eigentlich für das flächendeckende Ausrollen der E-Mobilität brauchen, sind die Folge. Reicht das nicht, dass der Verkehrsminister offensichtlich 500 Mio. € bei der Pkw-Maut in den Sand gesetzt hat?

Wie lange gedenkt man denn, diese unsäglichen PlugIns mit der Mini-Reichweite noch länger zu subventionieren? Wann kommen die Pläne zu einem schrittweisen Zurückfahren der Bafa-Prämien, damit dann nicht VW gerade die volle Kapazität erreicht hat und zumindest in Deutschland kaum noch E-Autos nachgefragt werden.

Und bei alledem könnte Onkel Elon sich in aller Ruhe in seinem Ohrensessel in Texas ausruhen und über die für Tesla-Käufe in Deutschland ausgezahlten Prämien freuen. Denn seine Hochpreisautos erscheinen plötzlich gar nicht mehr so hochpreisig. Und welche Unmengen an Geld hat er kassiert, weil nur so bestimmte Hersteller Strafzahlungen zumindest teilweise vermeiden konnten?








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