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E-Auto Stand Anfang 2020




Eigentlich ist es doch völlig falsch für oder gegen die reine Elektromobilität zu sein. Es kommt ja doch, wie es kommen soll. Und wer jetzt noch sagen wir 20 Jahre Autofahren vor sich hat, wird sich wohl oder übel mit dem Thema beschäftigen müssen. Ist aber jemand jetzt schon, noch nicht einmal besonders fanatisch, dafür, dann hat man immer das Gefühl, bestimmte Fakten werden ein wenig manipuliert. Das muss gar keine Absicht sein. Es passiert einfach, weil man sich eine bestimmte Entwicklung wünscht.

Nein, auch für die von uns hier präsentierten Fakten können wir nicht garantieren, so im Sinne einer Garantie bei Neuwagen. Wir präsentieren einfach, was wir so interessehalber erfahren haben. Was dabei heraus kommt, lesen Sie jetzt. Quellenangabe sinnlos, weil zu viele und z.T. unseriös. Natürlich werden auch wir hellhörig, wenn jemand betont, wie ausgewogen er/sie die Fakten wertet. Aber das Anschauen deswegen ablehnen, mögen wir auch wieder nicht.

Also, wer das Jahr 2020 zum entscheidenden für die von deutschen Herstellern angebotene Elektromobilität ausruft, der ist entweder kurzsichtig, oder nicht ganz frei von Abhängigkeiten. Wir wollen jetzt nicht alle absehbaren Präsentationen aufzählen, aber es bleibt im Grunde nur der ID.3 übrig, wenn man einmal den derzeitigen Marktführer, den BMW i3 beiseitelässt. Immerhin hat es VW geschafft, den Pferdefuss dieses Autos, nämlich sein Preis, etwas zu mildern und die Bundesregierung, die Hälfte der Subventionserhöhung wiederum dem Hersteller ans Bein zu binden.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass möglichst bald auch das günstigste ID-Modell auf den Markt kommt. Wir wollen einmal von diesem ausgehen. Hoffentlich setzt sich dann durch, bei E-Autos grundsätzlich die Netto-Kapazität an einer gut sichtbaren Stelle zu veröffentlichen und nicht von allen möglichen Leistungen, Beschleunigungen und Komfort-Apps zu faseln. Allerdings ist hier wenig Hoffnung. Ebenso darauf, mit diesem Auto eine besondere Ladegeschwindigkeit zu erreichen nach dem Motto, ein Gang zur Toilette, meinetwegen auch ein Burger und dann geht es weiter.

Überhaupt ist das Schnellladen in diesem Jahr ordentlich in Verruf geraten. Erst hieß es, es schade der Batterie derart, dass z.B. Tesla bei häufigem Schnellladen die Kapazität per Software-Update einschränkt, was eine gewisse Enteignung und gewiss keine Werbung für E-Autos darstellt. Dann erfuhr man, die gesamte Kapazität einer Batterie sei gar nicht so wichtig wie das schnelle Laden. Sie merken schon, Ping und Pong. Jetzt erfährt man, wie sehr so eine Schnellladestation mit z.B. nur vier Ladesäulen ins Geld gehen kann (500.000 bis 1 Mio.) und darf sich schon auf Preise von 50 bis 60 Cent pro kWh einstellen.

Dann versucht jemand mit einem Auto, das momentan den Weltrekord in zurückgelegten Kilometern pro 24 Stunden hält, die Bundesbahn auf einer längeren Strecke zu besiegen, was zweifellos gelingt, weil die Oberen dort mehr über ihre Gehälter als über die Beseitigung von Störungen im Fahrbetrieb nachzudenken scheinen. Trotzdem wäre man, wenn man es daruf anlegt, mit jedem Kleinwagen mit Verbrennungsmotor schneller. Natürlich müssen wir uns auf eine andere Art des Reisens einstellen, aber wer gleichzeitig die Eintrittspreise dazu vergleicht, dem wird leicht schwindelig.

Zurück zum VW-Konzern, denn der verspricht Abhilfe. Hier dürfte man sich also auf sage und schreibe mögliche 24.000 Euro und optimistische 300 km beim Losfahren von zuhause freuen. Leider nicht ganz, weil es auch wieder Tipps gibt, man solle nicht bis 100 Prozent laden, das sei ebenfalls ungesund für die Batterie. Es gibt sogar Tipps, die 100 Prozent erst unmittelbar vor der Abfahrt erreichen zu sollen. Geht's noch? Oder sorgt die Gemeinde der Befürworter von E-Autos selbst dafür, dass sie ein kleiner Club bleibt?

Insgesamt sind 220.000 in 2019 verkaufte elektrifizierte Autos in Deutschland gar kein so schlechter Wert, wären da nicht die Hybride, die mit ihrer Mehrheit das Bild wiederum verwässern. In China soll der Verkauf sogar nach dem Auslauf gewisser Prämien rückläufig sein. Tesla verkauft in USA inzwischen weniger Autos. Hat also VW trotz Verspätung wieder einmal den richtigen Zeitpunkt gewählt? Sicherlich lohnt das Warten auf den ID.3 in der Pracht seiner vollen Auswahl.

Trotzdem gilt es zu bedenken, dass man ein Autohaus in der Regel ärmer verlässt, als man dachte. Auch ist der Wertverlust nur bei raschem Wechsel von E-Autos evtl. geringer als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Dazu scheint die Batterie jede 10.000 km etwa 1 Prozent an Kapazität zu verlieren und auch ihre Energie nicht wie ein Benzin- oder Dieseltank über Wochen beibehalten kann. Es soll E-Autos geben, die sind nach sechs Wochen ohne Ladung schlicht nicht mehr zu bewegen. Das Auto als Haustier, das man bei längerem Auslandsaufenthalt zu Verwandten geben muss.

Aber vielleicht führen Sie ja einen ganz normalen Lebenswandel, wollen etwas für die Umwelt tun, kommen aber mit 50 elektrischen Kilometern pro Tag nicht aus. Dann ist das Elektroauto durchaus eine Option für Sie, besonders nervenschonendes Fahren inbegriffen. Ihre Servicekosten werden zwar nicht wesentlich geringer sein, aber angesichts 30 Prozent weniger Teile dürfen Sie auf ein unbeschwert langes Autoleben hoffen. Sie zwingen sich, die Bremsen von Zeit zu Zeit zu benutzen und wenn alles gut läuft, können Ihnen die Wiederverkaufswerte auch egal sein. Eine neue, vielleicht sogar größere Batterie dürfte dann hoffentlich auch billiger sein, mit weniger Einbaukosten als bei einem Austauschmotor. Irgendwann gibt es vielleicht genügend grünen Strom für alle und Sie mittendrin. Aber nicht schummeln und mit dem Flieger in den Urlaub!







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