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 Golf 1



Golf 1 1.092/1.471 cm3 (72,0/76,5 mm * 69,5/80,0 mm), 8,0 : 1, OHC, Zahnriemen, 80/112 Nm 3000min, 37/51 kW (50/70 PS) 6000/5800/min, OHC, Schlepphebel/Tassenstößel, Zahnriemen, Einfachvergaser, Viergang, Frontantrieb, McPherson, Verbundlenker, Scheiben, Trommeln, Länge 3,71/3,82 m, 2,4/1,61/1,41 m, 145/155 R 13 (4,5/5''), 2/4-Türer, ab 750 kg, 40 Liter, 140/157 km/h, ab 7.995 DM

Golf ist bis zum Erscheinen dieses Autos ein Rasensport, genauso wie Polo, nur wesentlich gesitteter. Aber den Konzernoberen sind offensichtlich im bisherigen Kontext die Namen ausgegangen, Winde wie den 'Passat' oder 'Scirocco' gibt es halt nicht so viele.

Der Wagen sieht eigentlich gar nicht so revolutionär aus, aber seine Geburt fällt in eine keineswegs harmonische Zeit. Der Konzern steht am Rand des Abgrunds und wäre wohl heute nicht mehr, zumindest in dieser Form, hätte der Golf keinen Erfolg gehabt.

Das erhöht den Druck gewaltig, stärkt aber auch die Innovationskräfte. Es ist der erste Pkw von VW außer vielleicht dem Typ 3, der wie ein 'normales' Auto aussieht. Bis dato hat man alles andere als vernünftige Autos als viel zu späte Ablösung für den Käfer entwickelt.

Da sollte es immer noch beim Heckmotor bleiben, beziehungsweise der Motor liegend unter der Rücksitzbank verstaut werden (Projekt EA 266). Porsche ist ja bekannt dafür, auf Passagiere und deren Transportgut relativ wenig Rücksicht zu nehmen. Man verkauft eher Motorräume statt Passagierräume auf Rädern.

Erst als dieses Millionengrab in letzter Minute von einem mutigen oder vielleicht auch verzweifelten Vorstandsvorsitzenden Rudolf Leiding durch vorhandene Audi-Technik ersetzt wird, ist der Weg frei für den Golf. Er ist im Prinzip der erste Fronttriebler von VW, wenn auch der Scirocco mit gleichem Unterbau knapp vor ihm erscheint.

Der VW Passat als Audi 80 mit großer Heckklappe zählt da nicht. Allein der Golf erlaubt sich technische und vor allem vom Design her Besonderheiten. Das soll übrigens von Giugiaro stammen, wobei allerdings der damalige Vorstandsvorsitzende für Forschung und Entwicklung erhebliche Änderungen für sich reklamiert.

Golf nach Facelift 1978


So sehr italienisch gestylt sieht der erste Golf auch nicht aus. Als er erscheint, ist man von der Einfachheit der äußeren Form eher ein wenig enttäuscht. Im Grunde ist ja als fassbares Erkennungsmerkmal eigentlich nur die breite C-Säule ohne Fenster geblieben. Denn Schrägheck-Limousinen gibt es doch schon sehr viele.

Suchen wir nach inneren Qualitäten. Da fällt der im Verhältnis zum Platz für Passagiere und Gepäck relativ große vordere Motorraum auf. Dem traut man zu, den Motor auch längs beherbergen zu können. Ob man damals schon gewusst hat, was man für diesen Motorraum alles entwickeln wird?

Nein, es sind eher die Proportionen, die so entstehen und den ersten Golf fast zur Ikone werden lassen. Zu den Möglichkeiten des Motorraums passt das unglaubliche Leichtgewicht des Golf 1, auch wenn der Hubraum ursprünglich bei 1,5 Liter endet, natürlich noch ohne Turbo. Weniger Gewicht ist halt durch nichts zu ersetzen, auch nicht wirklich durch mehr Power. Es entsteht durch Verzicht auf alles, was nicht unbedingt nötig ist, allerdings ohne, dass man das als Käufer/in realisiert.

Der Golf erhält eine vom Audi 50 abgeleitete Hinterachse, die an Einfachheit nicht zu überbieten ist. Die ganze Welt der Hersteller wird sie für ihre Fahrzeuge bis in die Mittelklasse hinein kopieren. Sie hat allerdings auch ihre Tücken wie manches Einfache. Ihre Herstellung erfordert große Exaktheit, besonders offenbar die Verschweißung der wenigen Einzelteile.

Und noch einen Nachteil hat das Leichtgewicht Golf 1, die Probleme mit dem Rost. An die Qualität des Käfers reicht er nicht heran. Im Gegenteil halten sich hartnäckige Gerüchte, das Werk habe sehr viele der Fahrzeuge später aufgekauft und direkt verschrotten lassen. Dafür spricht der ausgesprochene Mangel an Oldtimern von diesen Jahrgängen.


kfz-tech.de/YVW210







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