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Standard-Käfer



Die Scheibenwischer bleiben beim Abschalten einfach stehen.

Nein, nicht das Modell 'Standard' wurde 1949 aus der Taufe gehoben, sondern das Export-Modell. Dieser Vorgang kennzeichnet eine nach verlustreichen Kriegen besonders häufig anzutreffende Maßnahme von Regierungen, nämlich die heimische Wirtschaft zu vermehrtem Export aufzufordern.

Was in so einer Situation fehlt, das sind Devisen, ohne die ein Staat mit dem auskommen muss, was inländisch produziert wird. Und so muss auch der größte Hersteller von Automobilen diesem Verdikt folgen. Der VW-Käfer als Export-Modell mag also nicht ganz freiwillig entstanden sein.


Man bemüht sich bei VW und was ist die Folge? Chrom, wohin das Auge blickt, Zierleisten, Radkappen, Türgriffe und Scheinwerfer. Dazu neue Kunstharz-Lackierung ab 1949, die Hochglanz erzeugt. Unter dem Blech ändert sich die Bremsanlage, die beim Export ab 1950 hydraulisch funktioniert.

Augenscheinlich kein Unterschied zum Standard, aber bei genauerem Hinsehen eben doch. Es sind immer noch vier Trommelbremsen vorhanden und deren Betätigung funktioniert im Prinzip gleich, egal ob hydraulisch oder mechanisch, aber letztere muss für gleichmäßiges Ziehen wesentlich öfter eingestellt werden. Systembedingt greift allerdings die Handbremse beim Standard immer noch auf alle Räder.

Innen erkennt man den VW Standard noch lange an seinem schwarzen Lenkrad mit drei Speichen, hell lackiert und Jahrzehnte mit nur zwei Speichen ist es beim Export. Bei dem muss man auch nicht anhalten und aussteigen, um die Sitze verstellen zu können. Ewig beibehalten wird wohl die schlechtere Schalldämmung z.B. durch nacktes Blech beim Standard.

Die umfangreichen Verbesserungen des Käfers ab Baujahr 1953 sind keineswegs alle dem Standard zugutegekommen, außer, wenn die unterschiedliche Handhabung mehr Aufwand erfordert hätte. So ist er in den Genuss eines Blendgitters im Kotflügel gekommen, weil dahin die Hupe versetzt wurde. Das Blendgitter auf der anderen Seite wurde ihm allerdings verweigert (Bild oben).


Immerhin erhielt er 1953 zusammen mit dem Export-Modell den stärkeren 30PS-Motor. Allerdings blieb er von den Segnungen eines Getriebes mit Sperrsynchronisation verschont. Auf den nächsten Schritt der Leistungserhöhung auf 25 kW (34 PS) musste er dann aber bis 1967 warten, 7 Jahre länger als der Export. Als er 1960 endlich eine hydraulisch betätigte Bremse erhielt, blieb diese nur einkreisig.

12V-Anlage: Export ab 1967, Standard ab 1975, als Extra früher möglich.

Alles ist einfacher gehalten, z.B. die Verkleidung von Dach und Sitzen samt Polsterung. Sogar an der leichter zu reinigenden Verkleidung des Rahmentunnels wurde beim Standard gespart. Allerdings war ein Schiebedach gegen Aufpreis lieferbar. Auch sonst soll es Nachrüstungen hin zur Export-Version ab Werk gegeben haben, die Abschaffung des Reservehahns durch eine Benzinuhr wohl nicht.


Verchromte Stoßstangen, Radkappen und Zierleisten ab 1967

Ab 1964 gibt es den 1200 A, dazwischen ein Jahr den 1300 A. Bis auf das Fehlen von Chrom in den Scheibenrahmen und bei den Türgriffen und den Hörnern auf der Stoßstange fällt der Sparkäfer zunächst nicht auf. Allerdings hat die Normalversion dann statt der alten Kastenstoßstangen, während der 1200 A davon nur die senkrecht stehenden Scheinwerfer erhält.


Ca. 1.000 DM billiger ist der Günstige, jetzt auch mit Tankuhr, die in den Tacho gewandert ist. Auch wenn er innen auf den ersten Blick in etwa gleich aussieht, z.B. Lenkrad und Türgriff verraten ihn wieder. Es wird ihn weiter geben, bis zum Ende des Käfers, wahlweise sogar mit noch etwas stärkerem Motor.


Kastenstoßstangen am Standard-Käfer 1973-78








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