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Käfer-Motor 3



kfz-tech.de/YVW1109

Eigentlich sollte man annehmen, dass bei dem Preis für einen Austausch von einem Zehntel des Wertes eines Neuwagens in den Werkstätten am Motor kaum herumgeschraubt wurde. Dies war jedoch nicht der Fall.

Die Montage eines neuen oder Austauschmotors kostete Anfang der 50er Jahre 7,50 DM.

Warum? Vielleicht weil die berechneten Stundenlöhne weit unter dem lagen, was heutzutage verlangt wird. Es konnte sich also lohnen, bei Teilrevisionen das Risiko von Werkstattarbeit gegenüber dem Austausch vom Werk mit Garantie einzugehen.

Das ermöglichte auch einem Lernenden relativ oft den Blick auf einen teil- oder ganz zerlegten Motor. War das Kurbelgehäuse mit Nocken-, Kurbelwelle und den Pleueln montiert, so bildete das schon einmal einen Teilabschnitt der Motormontage.

Für den Lernenden gibt es, wenn er denn einmal selbst und alleine die Montage eines Motors durchführt, eine goldene Regel. Denn er hat mit Sicherheit nicht alle Regeln im Kopf, die ihm beim Zugucken mitgegeben wurden. Und wenn er niemanden hat, der ihm bei seinen ersten Versuchen zur Seite steht, dann hilft nur eins.

Gemeint ist hier die achtsame Demontage. Nein, dabei das nötige Drehmoment zu ermitteln, ist sicherlich keine gute Methode. Das muss man sich schon beim Lernen gemerkt oder montiert haben. Aber all die anderen wichtigen Einzelheiten.

Welche Kolben in welchen Zylindern gewesen sind, desgleichen mit den Ortbestimmungen der Ventile und Stößel, wobei eine durchstoßbare Pappe recht hilfreich sein kann. Wie die Teile der Pleuel zueinander angeordnet waren und wie herum diese auf die Kurbelwelle gehören.

Bei kompletten Wälzlagern und Lagerschalen kann man nicht so viel falsch machen, weil die Nasen und Stifte haben. Und wer da nicht mit Gewalt rangeht, der müsste eigentlich merken, wenn er/sie etwas falsch macht. Auch ist wichtig aufzuschreiben, was alles montiert sein muss, bevor man z.B. die beiden Gehäusehälften zusammensetzt.

Es ist sehr unangenehm, wenn man mit Dichtungsmasse versehene Teile wieder abschrauben muss, weil man etwas vergessen hat. Mit etwas Glück kriegt man den vergessenen Deckel an der Nockenwelle noch in seine Position, aber korrekt geht anders.

Natürlich haben Sie sich schon vorher gemerkt, wo Dichtungen nötig sind, z.B. an den Nahtstellen zwischen den Zylindern und dem Kurbelgehäuse und nicht zu den Zylinderköpfen hin und auch nicht zwischen den Gehäusehälften. Auch wie wenig Dichtmittel Könner eigentlich dort verwenden.

Sollten Sie keine Messuhr haben und auch nicht leihen können, um z.B. das Axialspiel an der Kurbelwelle einzustellen, so ist das insofern noch vertretbar, wenn die wichtigsten beteiligten Bauteile verbleiben oder wieder montiert werden. Wir gehen hier ohnehin davon aus, Sie probieren an einem alten, eher abgeschriebenen Motor, um den vielleicht wieder dicht zu kriegen.

Dabei könnte sich der Motor des Käfers als gut geeignetes Übungsobjekt erweisen, er ist z.B. zur Not auch schnell wieder ausgebaut. Allerdings dürfen keine Schäden schon beim Start oder kurz danach passieren. Metall erzieht, verzeiht keine Fehler.

Außerdem sind die Teile gegenüber früher empfindlich teurer geworden, teilweise im Preis verzehnfacht. Das schränkt natürlich den Kreis möglicher Do-It-Yourselver deutlich ein. Insofern ist der Käfer ein Fahrzeug der Vergangenheit, nicht nur, weil er noch einen Verbrennungsmotor mit Bestandsschutz hat.







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